Winter und Nebel: Das Wetter beeinflusst Herzinsuffizienz

GesundheitHat das Wetter einen Einfluss auf den Krankheitsverlauf bei Herzschwäche (Herzinsuffizienz)? Kanadische Wissenschaftler haben dies in einer Studie untersucht. Wie sich der Winter mit seinen kalten, nebligen Novembertagen auswirkt, hat man auch herausgefunden.


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Herzschwäche (Herzinsuffizienz) ist meist die Folge von Bluthochdruck oder einer koronaren Herzkrankheit (KHK). Bei der Herzschwäche ist die Pumpkraft des Herzens reduziert, was im Falle einer koronaren Herzkrankheit (KHK) dadurch bedingt ist, dass der Blutzufluss zum Herzen stark eingeschränkt ist. Menschen mit Herzschwäche leiden typischerweise unter Luftnot, Müdigkeit und Erschöpfung. Es ist schon länger bekannt, dass das Wetter einen Einfluss auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben kann. Der Einfluss speziell auf Patienten mit Herzschwäche wurde dabei jedoch noch nicht untersucht.

Studie untersucht Wettereinfluss

Ein kanadisches Forscherteam widmete sich nun diesem Thema. In ihre Studie untersuchten sie, welchen Einfluss das Wetter auf den Krankheitsverlauf von älteren Patienten mit Herzschwäche aus der Provinz Quebec in Kanada hat. Hierzu wurden Parameter wie Temperatur, relative Luftfeuchtigkeit, der Luftdruck und die Feinstaubkonzentration in die Untersuchungen miteinbezogen.

  • Es wurde untersucht, wie häufig es während eines durchschnittlichen Beobachtungszeitraums von 635 Tagen bei den Patienten zu Krankenhausaufenthalten oder Herzschwäche bedingten Todesfällen kam.
  • Insgesamt wurden 112793 Patienten (54728 Männer und 58065 Frauen), die mindestens 65 Jahre alt waren und bei denen zwischen 2001 und 2011 eine Herzschwäche diagnostiziert wurde, in die Studie aufgenommen.
  • Von diesen Patienten litten 61,5 % an einer KHK. Während der Studie verstarben 4297 Patienten aufgrund der Herzschwäche und 18309 Patienten mussten wegen der Erkrankung ins Krankenhaus.

Das Risiko für einen Krankenhausaufenthalt und das Sterberisiko stiegen, wenn die durchschnittliche Temperatur der letzten drei und der letzten sieben Tage gesunken war. Dabei stieg das Risiko um etwa 0,7 % für jeden täglichen Temperaturabfall von 1 °C.

Kalte Monate und hoher Luftdruck = höheres Risiko

Dementsprechend was das Risiko für eine Verschlechterungen des Krankheitsverlaufs in den kalten Monaten (Oktober bis April) größer als in den wärmeren Monaten (Mai bis September).

Neben der Temperatur hatte auch der Luftdruck einen Einfluss auf den Krankheitsverlauf. War der durchschnittliche Wert der letzten sieben Tagen gestiegen, war das Risiko für eine drastische Verschlechterung der Erkrankung erhöht (die Erhöhung des Luftdrucks um 1 kPa erhöhte das Risiko um 4,5%). Dies war jedoch nicht der Fall, wenn der durchschnittliche Wert nur der letzten drei Tagen erhöht war.

Was die anderen meteorologischen Parameter betrifft, konnte kein Zusammenhang zwischen der relativen Luftfeuchtigkeit und der Feinstaubbelastung und dem Krankheitsverlauf der Patienten festgestellt werden.

Zusammenfassung des Ergebnisses

Es konnte ein Zusammenhang zwischen dem Krankheitsverlauf von älteren Patienten mit Herzschwäche und Wetterbedingungen, wie Temperatur und Luftdruck, festgestellt werden. Bei sinkender Temperatur und steigendem Luftdruck erhöhte sich das Risiko für Krankenhausaufenthalte und Sterbefälle bei Herzschwäche-Patienten. Ein erhöhter Luftdruck ist häufig im Winter bei Nebel und tiefliegenden Wolken messbar.


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Vanasse A, Talbot D, Chebana F, Bélanger D, Blais C, Gamache P, Giroux JX, Dault R, Gosselin P. Effects of climate and fine particulate matter on hospitalizations and deaths for heart failure in elderly: A population-based cohort study. Environ Int. 2017 Sep;106:257-266. doi: 10.1016/j.envint.2017.06.001.


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