Graviola gegen Krebs? – kein Nachweis!

GesundheitGraviola (auch als Stachelannone bekannt) ist die Frucht eines Tropenbaums, der als 'Wundermittel' zur Krebsbekämpfung gehandelt wird. Aber was ist davon zu halten?


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Geht man im Internet auf die Suche nach 'Graviola Krebs' stößt man auf Seiten wie diese, wo unter dem Motto 'bewusst vegan froh' die Botschaft verkündet wird, dass die Tropenfrucht 1.000 Mal wirksamer gegen Krebs sei als eine Chemotherapie. Und auch hier wird die krebshemmende Wirkung erwähnt. In Deutschland wird der Wirkstoff der Frucht vor allen in Form von Säften oder Kapseln angeboten. Wer an Krebs leidet, wird sicherlich nach jedem Strohhalm greifen. Aber wirkt die Graviola auch – und kann ich was falsch machen?

Risiken der Graviola

Ganz aufschlussreich ist der Wikipedia-Artikel zu Graviola (Stachelannone). Dieser führt folgendes aus:

Die Frucht der Stachelannone ist botanisch gesehen eine große Beere. Sie wird bis zu 40 Zentimeter lang und bis zu 4 Kilogramm schwer. In dem weichen, weißen Fruchtfleisch sitzen große, schwarze (giftige) Samen.

Das in den Samen der Stachelannone enthaltene Nervengift Annonacin scheint die Ursache für eine neurodegenerative Krankheit zu sein, die nur auf der karibischen Insel Guadeloupe vorkommt und vermutlich mit dem Verzehr von annonacinhaltigen Pflanzen zusammenhängt.

Die französische Lebensmittelsicherheitsbehörde befand hingegen 2010 in einer Stellungnahme, dass die aktuell vorliegenden Ergebnisse aus der Labor- und Tierforschung keine Schlussfolgerungen auf Gesundheitsrisiken bei Menschen zulassen. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Annona muricata und den wahrgenommenen neurodegenerativen Krankheitsfällen auf Guadeloupe sei nicht bewiesen.

Wirkung gegen Krebs nicht bewiesen

Hier möchte ich mich auf diesen Artikel aus medizin-transparent.at beziehen, der ganz klar feststellt: Gerüchte im Internet besagen, dass die Frucht des Tropenbaums Graviola gegen Krebs wirkt. Studien an Menschen fehlen jedoch.

Wie es aussieht, deuten bisher nur vereinzelte Laborstudien darauf hin, dass Graviola-Substanzen das Verhalten von Krebszellen günstig beeinflussen könnten. Es gab aber nur Tests an Zellen im Reagenzglas („in vitro") sowie an Ratten und Mäusen („in vivo"). Untersuchungen an Menschen (Gesunde oder an Krebs Erkrankte) gibt es bisher wohl nicht. Im Artikel heißt es:

Wir wissen schlicht und ergreifend nicht, ob oder gar welche Stoffe aus dem Graviola-Baum bei Krebserkrankungen helfen könnten. Schon gar nicht ist uns bekannt, welche Dosis und welcher Einnahmezeitraum sinnvoll wären.

Klares Fazit: Es gibt keine Informationen über die Wirksamkeit und die Sicherheit dieser tropischen Pflanze als Krebstherapie. Also: Finger weg von Eigentherapie mit Graviola-Produkten.


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