Was haben die Dicke des Halses und das Risiko bei Covid-19-Erkrankung miteinander zu tun? Je dicker der Hals, desto größer war das Risiko, bei COVID-19 invasiv mechanisch beatmet werden zu müssen. Zu diesem Ergebnis kamen italienische Wissenschaftler in der vorliegenden, kleinen Studie.
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Der Halsumfang steht mit kardiometabolischen(Herz) und respiratorischen (Lunge) Erkrankungen im Zusammenhang – und zwar unabhängig vom BMI. Da Personen mit solchen Erkrankungen bezüglich COVID-19 zur Risikogruppe zählen, könnte auch ein großer Halsumfang ein erhöhtes Risiko anzeigen. Diesem Verdacht gingen Wissenschaftler aus Italien in einer prospektiven Studie nach.
(Quelle: Pexels/Pixabay CC0 Lizenz)
Wissenschaftler maßen den Halsumfang von COVID-19-Patienten
Die Wissenschaftler sammelten die Daten von 132 erwachsenen COVID-19-Patienten, die zwischen dem 25. März und dem 7. April 2020 in zwei verschiedenen Krankenhäusern in Italien behandelt wurden. Die Patienten waren zwischen 55,0 und 75,8 Jahre alt. 32 % waren Frauen. Bei der Krankenhausaufnahme wurden verschiedene Daten erfasst. Dazu gehörten klinische, biochemische und anthropometrische Daten wie Halsumfang und BMI. Die Nachbeobachtungszeit betrug 30 Tage nach Krankenhauseinweisung. Die Wissenschaftler untersuchten, welche maximale Atemunterstützung die Patienten benötigten.
Je dicker der Hals, desto größer das Risiko für invasive mechanische Beatmung
Während der Studienlaufzeit wurden 26 Patienten (19,7 %) invasiv mechanisch beatmet. Statistische Analysen zeigten, dass der Halsumfang signifikant mit dem Risiko für eine invasive mechanische Beatmung zusammenhing (aOR: 1,260 pro 1 cm mehr; 95 % CI: 1,120-1,417; p<0,001). Dieses Ergebnis kam unter Berücksichtigung des Alters, des Geschlechts, Diabetes, Bluthochdruck und COPD zustande.
Bei Patienten mit einem BMI ≤30 kg/m2 war der Zusammenhang zwischen Halsumfang und Risiko für eine invasive mechanische Beatmung besonders deutlich (aOR: 1,526; 95 % CI: 1,243-1,874; p<0,001). Kritisch schien ein Halsumfang von mehr als 37,5 cm bei Frauen bzw. von mehr als 42,5 cm bei Männern zu sein. Patienten, bei denen dies zutraf, hatten ein größeres Risiko für eine invasive mechanische Beatmung als Patienten mit geringerem Halsumfang.
Erwachsene COVID-19-Patienten mit einem größeren Halsumfang hatten somit ein größeres Risiko, invasiv mechanisch beatmet werden zu müssen. Es ist jedoch anzumerken, dass es sich hier um eine kleine Studie handelt. Weitere Forschung diesbezüglich ist somit wünschenswert.
Quelle: © Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal.de
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Autor: Di Bella S, Cesareo R, De Cristofaro P, et al. Neck circumference as reliable predictor of mechanical ventilation support in adult inpatients with COVID-19: A multicentric prospective evaluation [published online ahead of print, 2020 Jun 2]. Diabetes Metab Res Rev. 2020;e3354. doi:10.1002/dmrr.3354
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Das wird ja immer absurder. Für mich eine schöne Nr. 11 hier
https://www.spektrum.de/wissen/die-10-merkwuerdigsten-wissenschaftlichen-studien/1259057
Sorry