Menschen mit Migräne werden ja durch starke Kopfschmerzen geplagt. Aber was ist der Auslöser für einen Migräneanfall? Ein Auslöser könnte ein Koffeinentzug sein, wie eine Studie herausgefunden hat.
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Welchen Einfluss hat Koffeinentzug auf Migräne? Dies untersuchten Forscher in einer randomisierten Doppelblindstudie, die überkreuzt durchgeführt wurde. Geplant war die Untersuchung mit 80 Erwachsenen mit episodischer Migräne und einem täglichen Konsum von 300-800 mg Koffein. Teilnehmer ersetzten ihre geschätzte Koffeinaufnahme durch entweder Placebo-Kapseln oder Koffein-Kapseln für 5 Wochen und wechselten dann zu der jeweils anderen Kapselsorte für weitere 5 Wochen.
(Andrea Piacquadio, Quelle: Pexels, kostenlose Nutzung)
Die Bewegung der Teilnehmer wurde zusätzlich über eine Aktigraphie-Messung analysiert. Leider konnten nur wenige Teilnehmer für die Studie gewonnen werden. Trotzdem war ein Ergebnis deutlich: Bei 7 von 9 Patienten triggerte abrupter Entzug von Koffein schwere Migräneattacken. Die Studie wurde aufgrund von Rekrutierungsschwierigkeiten vorzeitig beendet.
Die Studienteilnehmer
10 Teilnehmer im durchschnittlichen Alter von 46,3 ± 9,9 Jahren mit mittlerem BMI von 24,9 ± 3,7 wurden in die Studie aufgenommen. Durchschnittlich lag der Blutdruck der Teilnehmer bei 134/83 ± 17/12 mm Hg. Der durchschnittliche Tageskonsum an Koffein lag bei 539 ± 196,3 mg. Zu Beginn der Studie lag die mittlere monatliche Zahl an Kopfschmerztagen lag bei 11,5 ± 4,9, die der Migräneattacken bei 5,2 ± 1,2. Die Schlafqualität zu Beginn, ermittelt mit dem Pittsburgh Schlafqualitätsindex, wurde mit 5,8 ± 2,5 eingeschätzt. Die Kopfschmerzbelastung wurde mit dem HIT-6-Wert (zwischen 36 für geringe und 78 Punkten für starke Belastung) erfasst und lag zu Beginn bei 62,8 ± 3,9.
Analyse von Kopfschmerzhäufigkeit, Aktivität und Schlaf
Es gab in diesen Parametern keine Unterschiede während der Studienphase mit und der ohne Koffein. Auch die Aktigraphie-Messung zeigte keine Unterschiede zwischen der Koffeinphase und der Zeit ohne Koffein. Ein Teilnehmer brach die Studie direkt nach Beginn ab. Unter den übrigen neun Teilnehmern zeigte sich allerdings, dass der Entzug von Koffein, also der Beginn der Koffein-freien Phase, schwere Migräneattacken triggerte. Davon waren 7 der 9 Teilnehmer betroffen.
Diese Entzugsattacken führten zu einem weiteren Studienabbrecher. Die zwei Teilnehmer, die keine schweren Migräneanfälle erlitten, zeigten dagegen ein typisches Koffeinentzugssyndrom. Eine Fortführung der Koffeineinnahme mit Kapseln triggerte keine Migräneanfälle. Eine Attacke trat allerdings im Zuge der Wiedereinführung von Koffein (Koffeinkapseln nach 5 Wochen Placebo-Kapseln) auf.
Koffeinentzug triggerte schwere Migräneanfälle bei 7 von 9 Teilnehmern und Koffeinentzugssyndrom bei den übrigen Patienten. Die Studie konnte demnach nicht die Frage beantworten, wie sich Koffeinentzug auf Migränepatienten über die Zeit auswirkt. Allerdings zeigte sich sehr deutlich, dass abrupter Entzug von Koffein ein potenter Trigger für Migräneattacken ist.
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Ich habe ja neulich am Kaffee-Tag einen Kommentar zu meinem hohen Kaffee-Konsum seit Jahren geschrieben – neben den für mich positiven Effekten kann ich diese Studie definitiv bestätigen.
Ein "Kaffee-Entzug" nach mehr als 24 Stunden führt bei mir zu Kopfschmerzen und auch zu starker Übelkeit. Das ganze egalisiert sich nach ca. 2-3 Tagen weiterem Entzug.
Für mich ist das aber ein normales Sucht-Verhalten des Körpers auf den Entzug des Wirkstoffes. Ich leide sonst nicht an Migräneanfällen.