Brexit-Schatten: Britische Reisende mit Problemen

Britische Bürger, die in der EU leben, aber zu Weihnachten auf der Insel waren, sind am Wochenende an britischen Flughäfen gestrandet. Fluggesellschaften verweigerten das Boarding wegen nicht (mehr) anerkannter Dokumente.


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Bisher war es für britische Bürger recht einfach, einen Flug in Länder der EU zu nehmen. Aber am 31. Dezember 2020 ist Großbritannien endgültig aus der europäischen Union ausgetreten. Nun bekamen am Wochenende britische Staatsbürger Probleme in Bezug auf Rückflüge nach Europa. Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) hier berichtet, akzeptierten Fluggesellschaften keine Dokumente, die 2020 noch als Nachweise für den Wohnsitz der Briten in Italien, Deutschland und Spanien gültig waren. Den Leuten wurde die Mitnahme an Bord für die gebuchten Rückflüge an ihren Wohnsitz in den genannten europäischen Ländern verweigert.

RND gibt an, dass sowohl British Airways als auch die spanische Fluggesellschaft Iberia die Mitnahme auf Grund der vorgelegten Dokumente verweigerten. Normalerweise gilt der 'grüne Nachweis' eines EU-Wohnsitzes mit einer ausländischen Personenausweisnummer, der von Spanien herausgegeben wurde, noch immer für britische Staatsbürger mit Wohnsitz in Spanien. Für einige Briten hatte das aber unschöne Folgen – durch die bürokratischen Hürden konnten sie ihre Flüge nicht antreten, um an ihren Wohnsitz zurück zu reisen.

Brexit-Reisende zurückgewiesen

In obigem Tweet berichtet Max Duncan ähnliche Erfahrungen, wobei unklar ist, ob auch die COVID-19-Situation eine Rolle spielt. Die britische Rentnerin Patricia Moody und ihr Mann, die über Madrid nach Hause nach Almería fliegen wollten, wurden ebenfalls abgewiesen. "Wir hatten Tickets mit Iberia, aber jemand sagte, dass BA die grüne Karte akzeptiert, also kauften wir Tickets bei BA, so dass wir insgesamt £1.500 ausgaben. BA nahm einen unserer Koffer an Bord und sagte dann, dass wir doch nicht einsteigen könnten." Moody und ihr Mann, der dringend Medikamente benötigt, warten nun auf eine Antwort der britischen Botschaft in Madrid. In der Zwischenzeit sind ihre Corona PCR-Tests, die 249 Pfund kosten, für die Reise nicht mehr gültig. The Guardian berichtet hier von britischen Passagieren, die bereits in Portugal gelandet waren und wegen fehlender gültiger Papiere nicht durch die Grenzkontrollen am Flughafen gelassen wurden (auf Twitter ist ein solches Statement in Englisch zu finden). So langsam wird die 'hässliche Seite' des Brexit für die einzelnen Leute sichtbar und so mancher Brite wird sich noch verwundert umsehen.


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