Heute noch was lustiges, was bereits vor ein paar Tagen in Australien, im Städtchen Mildura (liegt im Süden im Bundesstaat Victoria) passiert ist. Anwohner beobachteten Nachts einen riesigen roten Fleck am Nachthimmel – sah etwas wie im Film Independence Day aus. Und es gab natürlich sofort Spekulationen über Außerirdische …
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Nachfolgender Tweet zeigt eine Aufnahme des Nachthimmels mit rötlich angeleuchteten Wolken. Dieser Artikel einer australischen Webseite enthält weitere Fotos. Das Himmelsspektakel versetzte manche Anwohner in Panik und Schrecken. Bei der Polizei dürfte das Telefon nicht mehr still gestanden haben.
Die Auflösung des Rätsels war dann aber weniger spektakulär, wenn auch ziemlich doof und wird in obigem Tweet erwähnt.In der Nähe des 56.000 Einwohner-Städtchens gibt es eine Farm, auf der medizinisches Cannabis gezogen wird. Die Lage dieser Anlage war bisher geheim, um niemanden auf dumme Gedanken zu bringen. In diesem Artikel vom 20. Juli 2022 bestätigt der Chef der Cann Group, dem diese Anlage gehört, dass sie dieses Schauspiel ungewollt veranstaltet haben.
Um optimale Bedingungen für die Cannabis-Pflanzen zu schaffen, sollen diese 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit haben – aber in Australien ist jetzt Winter. Also wird die Plantage nach Sonnenuntergang mehrere Stunden mit roten LEDs beleuchtet, damit die Pflanzen wachsen. Normalerweise schließen sich die Verdunkelungsrollos zur gleichen Zeit, wenn die Sonne untergeht und die LEDs zur Beleuchtung angeschaltet werden. Aber das ging am betreffenden Tag schief, weil die Firma eine neue Zone in den Treibhäusern in Betrieb nehmen wollte, und die Automatik wohl noch nicht korrekt aufeinander abgestimmt war.
Hat natürlich zu einem entsprechenden internationalen Medienecho geführt, The Guardian, die Washington Post, aber auch Spiegel Online haben über den Vorfall berichtet. Bei Spiegel Online heißt es, dass die Anlage auf dem Gelände einer ehemaligen Saftfabrik stehe – das passt dann ja.
PS: Nahe Mildura ist das größte Thermikkraftwerk der Welt geplant, das ein Kollektordach von 7 Kilometer Durchmesser und einen Turm mit 1000 m Höhe haben soll. Laut Wikipedia gelangte Mildura zudem bereits im Dezember 2012 durch einen Fehler in der Navigations- und Kartensoftware im Smartphone-Betriebssystem iOS 6 von Apple zu internationaler Berühmtheit. Die Stadt wurde um 70 Kilometer versetzt im Nationalpark eingezeichnet, wodurch mehrere Touristen strandeten. Die scheinen da unten jedenfalls guten Stoff anzubauen.
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