Tja, immer wenn jemand einen Golfball mit Schmackes verschlägt und dieser etwas mehr Geschwindigkeit drauf hat, verlässt dieser die Erde, wird vom Mond eingefangen, schlägt dort ein und dann wackelt dessen Oberfläche. Ganz so einfach ist es nun nicht, aber neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass Mondbeben von Hinterlassenschaften des Menschen ausgelöst werden.
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Mondlandesonden registrieren immer wieder leichte Beben auf der Mondoberfläche – so zuletzt die indische Mondlandesonde der Chandrayaan-3 Mission. Aber eigentlich dürfte es keine Mondbeben geben (es sei denn, es schlägt ein Objekt aus dem Weltraum auf der Oberfläche des Erdbegleiters ein). Denn der Mond hat weder Plattentektonik noch sonstige Mechanismen, die Mondbeben auslösen könnten.
Apollo 16-Astronauten auf dem Mond (John Young im Bild)
Forscher haben sich nun die von zurückgelassenen Apollo-Instrumenten aufgezeichneten Signale der Mondbeben genauer angesehen und mittels künstlicher Intelligenz auswerten lassen. Bei Apollo 17 waren die Instrumente nur wenige hundert Meter vom Aufsetzpunkt der Landefähre aufgestellt worden.
Beim Start der Astronauten zum Rückflug zur Orion-Raumkapsel und anschließenden Rückkehr zur Erde blieb die Abstiegsstufe der Mondlandefähre auf dem Mond zurück. Nun herrschen auf dem Mond zwischen Tag und Nacht Temperaturunterschiede von bis zu 300 Grad Celsius. Dies bedingt, dass sich Gegenstände ausdehnen und zusammen ziehen – so auch die Unterstufe der Mondlandefähre.
Diese Vorgänge führen zu leichten Erschütterungen, die von den Seismometern der Apollo 17-Mission aufgezeichnet wurden. Die Kollegen von Golem haben diese Erkenntnisse aus der Studie Thermal Moonquake Characterization and Cataloging Using Frequency-Based Algorithms and Stochastic Gradient Descent in diesem Artikel noch näher aufbereitet.
Es gibt allerdings auch wirkliche Beben an Bruchkanten, wie ich im Beitrag Der Mond hat gewackelt … berichtet habe.
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