Frühmenschen bauten vor 476.000 Jahren schon mit Holz

Bevor es den Homo Sapiens gab (belegt sind Funde bis vor 300.000 Jahren), scheinen dessen Vorläufer nicht nur Speere aus Holz hergestellt oder Äste zum Feuer machen verwendet zu haben. Ein 476.000 Jahre alter Fund von Holz zeigt, dass der Vorgänger des Homo Sapiens bereits mit Holz gebaut hat.


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Der Fund in Sambia

Es ist eine Ausgrabung in Sambia an einem Fluss, die neue Erkenntnisse ermöglicht. Larry Barham von der University of Liverpool und seine Kollegen sind bei Ausgrabungen oberhalb des Kalambo-Wasserfalls in Sambia über fünf teils über Wasser, teils unter Wasser liegende Holzstücke gestoßen.

Holzstrukturen an der Grabungsstätte
Holzstrukturen an der Grabungsstätte, Quelle: University of Liverpool

Normalerweise verwittert Holz nach so langer Zeit – aber der an den Kalambo-Fällen dauerhaft hohe Wasserstand hat das Holz konserviert und es blieb erhalten. Es war klar, dass es sich um sehr alte Hölzer handelte, die auch Bearbeitungsspuren menschlichen Ursprungs (teilweise mit Feuer) aufwiesen.

Die Altersbestimmung mittels Lumineszenzdatierung der jeweiligen Fundschichten ergab, dass diese Holzobjekte zwischen 476.000 und 322.000 Jahre alt sind. Die beiden ältesten Funde bildeten ein T-förmiges Ensemble aus einem rund 1,41 Meter langen Balken, der quer über dem Ende eines größeren Baumstamms lag, schreibt scienexx hier.

Die fachmännische Analyse von Steinwerkzeugschnittmarken auf dem Holz zeigt, dass diese frühen Menschen zwei große Stämme geformt und zusammengefügt haben, um eine Struktur zu schaffen, wahrscheinlich das Fundament einer Plattform oder einen Teil einer Behausung.

Dies ist der weltweit früheste Nachweis für die bewusste Bearbeitung von Holzstämmen, die zusammengefügt wurden. Bisher beschränkten sich die Belege für die Nutzung von Holz durch den Menschen auf seine Verwendung zum Feuermachen, zum Graben von Stöcken und Speeren.

Weitere Erläuterungen und Fotos der Ausgabungen finden sich in dieser Mitteilung der Universität. Die Studie mit den Ergebnissen ist in Nature erschienen.


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