Die Größe der Oortschen Wolke in einem Bild

Die Oortsche Wolke  ist eine kugelschalenförmige Ansammlung astronomischer Objekte im äußersten Bereich des Sonnensystems. Hat man möglicherweise schon mal gehört – auch, dass die Objekte "sehr weit das draußen" herum fliegen.


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Kürzlich bin ich auf eine optische Visualisierung gestoßen, die mir auf einen Blick klar gemacht hat, wie groß die Oortsche Wolke wirklich ist.

Oortsche Wolke

Es ist eine riesige "Kugel" um unsere Sonne, deren Abmessungen erst so richtig klar werden, wenn man die als Scheibe dargestellten inneren Bereich des Sonnensystems bis zur Bahn des Mars betrachtet.

Laut Wikipedia umschließt die von Oort angenommene "Wolke" der Theorie nach die übrigen Zonen des Sonnensystems kugelschalenförmig in einem Abstand zur Sonne bis 100.000 Astronomischen Einheiten (AE), was rund 1,6 Lichtjahren entspricht.

Im Vergleich dazu ist der sonnenfernste Planet Neptun nur ca. 4,2 Lichtstunden (30 AE), der nächste Stern Proxima Centauri dagegen bereits 4,2 Lichtjahre von der Sonne entfernt. Die vom Sonnenwind maßgeblich durchströmte Heliosphäre hat einen Radius von etwa 120 AE.

Schätzungen der Anzahl der Objekte der Oortschen Wolke liegen zwischen einhundert Milliarden und einer Billion. Vermutlich geht sie kontinuierlich in den Kuipergürtel (30 bis 50 AE) über, dessen Objekte allerdings gegen die Ekliptik konzentriert sind.

Nur Gesteine, Staub und Eis

Die Oortsche Wolke besteht nach heutiger Auffassung aus Gesteins-, Staub- und Eiskörpern unterschiedlicher Größe, die bei der Entstehung des Sonnensystems und dem Zusammenschluss zu Planeten übriggeblieben sind.


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Diese sogenannten Planetesimale wurden von Jupiter und den anderen großen Planeten in die äußeren Bereiche des Sonnensystems geschleudert. Durch den gravitativen Einfluss benachbarter Sterne wurden die Bahnen der Objekte mit der Zeit so gestört, dass sie heute nahezu isotrop in einer Schale um die Sonne herum verteilt sind.

Wegen der weit größeren Entfernung zu den Nachbarsternen sind die Objekte der Oortschen Wolke trotz ihres relativ großen Abstandes zur Sonne gravitativ an diese gebunden, also – nach geläufiger Definition – feste Bestandteile des Sonnensystems.

Die Astrophysiker Amir Siraj und Abraham Loeb von der Cornell University stellten im November 2020 nach statistischen Untersuchungen am interstellaren Kometen 2I/Borisov die These auf, dass mehr als die Hälfte der Objekte in der Oortschen Wolke interstellaren Ursprungs sein könnten. Sie könnten also beispielsweise aus den Orbitalsystemen benachbarter Sterne hinausgeschleudert und von der Gravitation der Sonne eingefangen worden sein.

Dies würde nahelegen, dass ein nennenswerter Austausch von Himmelskörpern zwischen Sternsystemen stattfindet, da umgekehrt auch zahlreiche Objekte aus der Oortschen Wolke in den Schwerkraftbereich anderer Sterne wechseln könnten.

Kein direkter Nachweis

Ein direkter Nachweis der Oortschen Wolke durch Beobachtung ist auch in naher Zukunft nicht zu erwarten. Aber es gibt viele indirekte Anzeichen, sodass ihre Existenz als nahezu sicher gilt.

Die Oortsche Wolke wird unterteilt in eine innere (Hills-Wolke)  und eine äußere Oortsche Wolke, wobei die Grenze bei einer großen Halbachse der Umlaufbahn von 10.000 bis 20.000 AE angenommen wird. Grund für diese Unterteilung ist die Jupiter-Barriere, die verhindert, dass Kometen mit einer großen Halbachse kleiner als etwa 10.000 AE in das innere Sonnensystem gelangen können.

Objekte der inneren Oortschen Wolke gelten daher als nicht beobachtbar. Langperiodische Kometen mit einer großen Halbachse kleiner als etwa 10.000 AE, die im inneren Sonnensystem beobachtet werden, stammen aus der äußeren Oortschen Wolke und haben wahrscheinlich schon mehrere Bahnumläufe durch das innere Sonnensystem erfahren, wobei ihre große Halbachse durch Bahnstörungen durch Planeten schrittweise reduziert wurde. Diese Kometen werden daher als „dynamisch alt" bezeichnet, im Gegensatz zu „dynamisch neuen" Kometen, die direkt aus der Oortschen Wolke stammen und das innere Sonnensystem zum ersten Mal erreichen.

Von den Entdeckern des extrem weit außen umlaufenden Planetoiden Sedna – mit einem Aphel bei etwa 926 AE – wurde eine Zugehörigkeit dieses Objekts zur inneren Oortschen Wolke vorgeschlagen, was aber bisher nicht allgemein akzeptiert ist. Viele Astrophysiker vertreten die Ansicht, dass Sedna immer noch zu sonnennah sei, um der Wolke anzugehören.


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Eine Antwort zu Die Größe der Oortschen Wolke in einem Bild

  1. Anonym sagt:

    Wahrhaft astronomische Größenordnungen, schon im "kleinen" eigenen Sonnensystem. Vielen Dank fürs Teilen!

    Mir viel gleich "Powers of ten" ein, trotz seines Alters immer noch ein toller Kurzfilm. Wer ihn nicht kennt:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Zehn_Hoch

    Besinnliche Feiertage!

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