Der Hersteller Kettler muss 70 Jahre nach seiner Gründung seine deutschen Werke endgültig schließen. Rund 550 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. Das Produkt Kettcar dürfte auch so manchen Blog-Leser in seiner Jugend begleitet haben.
Anzeige
Zur Erinnerung: Kettcar ist der Markenname eines Tretautos der Heinz Kettler GmbH & Co. KG, welches für Kinder verkauft wurde. Idee hinter dem Kettcar waren die Seifenkisten der frühen 20er bis 40er Jahre. Das für Kinder konzipierte vierrädrige Fahrzeug wurde 1962 erstmals auf den Markt gebracht. Das Kettcar bekam sogar einen eigenen Dudeneintrag als "mit Pedalen über eine Kette angetriebenes Kinderfahrzeug". Die Wikipedia hat hier einige Informationen zum Kettcar zusammen getragen.
Nach Firmenangaben wurde das Kettcar 15 Millionen Mal verkauft. Ich gehe davon aus, dass auch einige Leser ein Kettcar hatten – ich selbst hatte so etwas nicht – bei meinem jüngeren Bruder bin ich mir nicht mehr so sicher.
Kettler kränkelte seit langem
Die Firma, die auch Gartenmöbel herstellt (ich habe einige Stühle von denen) war wirtschaftlich schon länger angeschlagen. Drei Mal mussten die Firmenverantwortlichen in den letzten vier Jahren einen Insolvenzantrag beim Insolvenzgericht stellen. Zwei Mal konnte der Insolvenzverwalter die endgültige Pleite verhindern.
"Wir können die Produktion nicht weiterführen. Sie ist in der heutigen Struktur nicht mehr lebensfähig", sagte der Rechtsanwalt Martin Lambrecht, der die Kettler-Unternehmensführung in dem bereits Ende Juli eingeleiteten Insolvenzverfahren berät. Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens in dieser Woche werden, laut Lambrecht, 400 Beschäftigte widerruflich freigestellt, mit 144 Mitarbeitern will der Insolvenzverwalter werden wir vorläufig noch weiterarbeiten, um die Produktion abzuwickeln.
Berichte zum Thema finden sich hier und hier. Das traurige Ende einer langen Erfolgsgeschichte. Hat jemand noch Erinnerungen an sein Kettcar?
Anzeige