Plasmatherapie für verbesserte Wundheilung

Heute möchte ich einmal einen kleinen Beitrag aus dem Bereich der medizinischen Therapie im Blog bringen. Schlecht heilende Wunden (z.B. nach Infektionen) sind insbesondere bei von Diabetes betroffenen Personen ein Problem. Ein neuer Therapieansatz setzt auf eine Behandlung der Wundflächen mit Kaltplasma und erzielt erstaunliche Behandlungserfolge.


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Plasma ist ein (teilweise) ionisiertes Gas, das auch in der Natur (Blitze, Polarlicht, Sonnenwind) vorkommt. Auch in der Technik kommt inzwischen Niedertemperatur-Plasmatechnik (bis einige 10.000 Grad) zum Einsatz. Stichwort wäre z.B. Plasmaschweißen.

In der Medizin wird heiße Plasmatechnik bei Operationen zum Stillen von Blutungen eingesetzt. Die Sterilisierung von medizinischem Gerät (Operationsbesteck) durch Plasmabestrahlung ist ebenfalls möglich. Durch den Plasmastrahl werde Bakterien abgetötet. Neben der Entkeimung von Medizinprodukten kommen Plasmen auch zur Oberflächenbehandlung zum Einsatz (z. B. um Implantate biokompatibel zu machen).

Die Anwendung von Plasma am menschlichen Körper zur Therapie hat sich zum medizinischen Zweig der Plasma-Medizin entwickelt. Dort kommen "kalte" Plasmen im Bereich der Raumtemperatur in der Terapie zum Einsatz. Vor längerer Zeit hatte ich bereits einen TV-Beitrag aus dem Bereich der klinischen Forschung gesehen, wo Plasmabehandlung bei schlecht heilenden Wunden und Geschwüren zum Einsatz kam. Im September 2014 wurde wohl der TV-Beitrag "Heilen mit Plasma" vom NDR Fernsehen (Autor/in: Birgit Vitense) ausgestrahlt. Der Beitrag wurde gelöscht, ein neuer Beitrag ist  über den NDR abrufbar . Hier werden kalte Plasmen (im Bereich der Körpertemperatur) zur schmerzfreien Behandlung von Hautoberflächen eingesetzt.

Durch Zufall bin ich jetzt auf die Webseite der neoplas tools GmbH gestoßen. Die ist der Hersteller des kinpen MED, eines Geräts zur Erzeugung von kaltem, gewebeverträglichem Plasma. Der Hersteller hat wohl in Kooperation mit dem Greifswalder Universitätsklinikum und der Charité mehrere klinische Untersuchungen zur Anwendung von kaltem Argon-Gasplasma mit dem kinpen MED durchgeführt, um dessen Sicherheit und Wirksamkeit zu belegen. Offenbar habe ich seinerzeit Aufnahmen, die im Rahmen dieser Studie gemacht wurden, gesehen. Wenn ich es richtig interpretiere, gibt es nun seit 2014 mit dem kinpen MED ein für medizinische Anwendungen zugelassenes Kaltplasma-Gerät (Klasse IIa).

Der Hersteller gibt an, dass das kinpen MED zur Behandlung von chronischen Wunden und erregerbedingten Erkrankungen der Haut und der Hautanhangsgebilde der Extremitäten und des Rumpfes entwickelt wurde. Gemäß den bisherigen Berichten ermöglicht die Plasmabehandlung mit einem solchen Gerät eine positive Beeinflussung des Wundmilieus bei infizierten Wunden und erregerbedingten Hauterkrankungen. Interessant ist das Ganze für Ärzte, die Patienten mit offenen und schlecht heilenden Wunden behandeln.

Ich habe das Thema mal hier im Blog mit aufgenommen, nicht weil jetzt jeder Leser sich ein solches Gerät zulegen wird. Aber die Information, dass es diese Therapie gibt und wo Informationen (auf der Webseite der neoplas-tools GmbH, ein Startup-Unternehmen) abrufbar sind, könnten für Betroffene hilfreich sein. Und es soll ja nicht ausgeschlossen sein, dass der eine oder andere Mediziner hier vorbeisurft …

Links:
Webseite neoplas-tools.eu


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