OGO-1: 56 Jahre alter Satellit verglühte in der Erdatmosphäre …

Es war ein Ereignis, welches von der US-Raumfahrtbehörde NASA für den 29. August 2020 vorhergesagt worden war, aber kaum jemand hat es gesehen. Ein vor 56 Jahren gestarteter Satellit OGO-1 ist in der Erdatmosphäre eingetreten und verglüht.


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OGO-1 ist der erste von sechs amerikanischen Erdsatelliten für geophysikalische Untersuchungen – das Kürzel OGO steht für Orbiting Geophysical Observatory. Die Satelliten wogen zwischen 487 und 588 kg, und waren quaderförmig. Sie besaßen zwei Solarzellenausleger und mehrere mit Messinstrumenten bestückte Antennen von zwei bis 90 Metern Länge. Die Satelliten untersuchten u. a. den Sonnenwind, die Ultraviolett- und Röntgenstrahlung der Sonne, Teilchenstrahlung aus dem intergalaktischen Raum, langwellige, radiofrequente Strahlung von Galaxien, die Meteoritenhäufigkeit, das Zodiakallicht, die Ionosphäre, die Hochatmosphäre, den Van-Allen-Strahlungsgürtel und Magnetfelder im interplanetaren Raum und in der Magnetosphäre.

OGO-1 wurde am 5. September 1964 gestartet und bewegte sich auf einer stark exzentrische Umlaufbahn zwischen 282 und 148.200 km bei einer Bahnneigung von 31,2°. Der Satellit blieb in Rotation (5/min), so dass nur 14 der 20 Instrumente Daten übermitteln konnten. 1971 wurde der Satellit außer Betrieb genommen. Gebremst durch die dünne Erdatmosphäre war klar, dass OGO-1 irgendwann in die Atmosphäre eintreten und verglühen würde. Die NASA hatte den Eintritt zum 29. August 2020 vorhergesagt.

Der knapp eine halbe Tonne schwere Satellit trat gut 25 Minuten früher als von der NASA vorhergesagt, in die Atmosphäre ein.  OGO-1 sei etwa 100 Meilen (160 Kilometer) südöstlich von Tahiti verglüht, schreibt die NASA. Dieser englischsprachige Artikel enthält ein Foto, welches den Eintritt zeigt.  Zwei Teenager in der Mittelstufe auf Maui – Holden Suzuki und Wilson Chau – hatten den Satelliten entdeckt. Und in diesem Tweet ist sogar ein Video des Eintritts zu sehen.


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