Kann ein dicker Bauch das Darmkrebsrisiko erhöhen? Ja, sagen koreanische Forscher, aber es hängt davon ab, wo das Fett sitzt. Für Betroffene heißt dies, entsprechende Vorsorgeuntersuchungen zu nutzen.
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Ob eine Person Normalgewicht oder Übergewicht aufweist, wird über das Körpergewicht und den Body Mass Index (BMI) als gängige Parameter bestimmt. Leider sagen diese beiden Werte nichts über die Fettverteilung im Körper aus. Die Verteilung des Fettes im Körper spielt aber eine entscheidende Rolle dafür, wie gesundheitsschädlich Übergewicht sein kann. Insbesondere Bauchfett kann gefährlich sein. Allerdings muss auch bei dem Bauchfett bestimmt werden, wo es sich genau befindet – zwischen den Bauchorganen (viszeral) oder unter der Haut (subkutan).
(Quelle: Pexels / Pixabay CC0 License)
Forschungsergebnisse konnten zeigen, dass die viszeralen Fettdepots im Bauchraum und um die inneren Organe besonders ungünstig sind, weil sie sich negativ auf den Stoffwechsel auswirken. Hingegen stellen subkutane Fettpolster an Hüften, Po und Oberschenkeln weniger Gefahr für die Gesundheit dar.
Fettdepots im Bauchraum ungünstig
Mithilfe von bildgebenden Verfahren wird eine genaue Bestimmung der Fettverteilung möglich. Forscher aus Seoul in Südkorea machten sich diese Verfahren zu Nutze und bestimmten die genaue Fettverteilung im Bauchraum von ausgewählten Personen anhand einer Computertomographie. Sie untersuchten dann, ob die Fettverteilung im Bauchraum in einem Zusammenhang mit der Anzahl an entdeckten Adenomen bei einer Darmspiegelung stand. Adenome sind Krebsvorstufen für Darmkrebs. Werden Adenome bei einer Darmspiegelung erkannt, werden sie unmittelbar vom behandelnden Arzt entfernt, um auf diesem Wege der Entstehung einer Darmkrebserkrankung vorzubeugen.
Die südkoreanischen Forscher untersuchten mit der Darmspiegelung 309 Personen, von denen 38,5 % Adenome im Darm aufwiesen. Die Anzahl an Adenomen stieg, je älter die Personen waren und je höher ihre Blutzuckerkonzentration im Nüchternzustand war. Die Forscher deckten auf, dass der Anteil des viszeralen Fettgewebes und das Verhältnis vom viszeralen zum subkutanen Fettgewebe bei den Personen mit Adenomen größer waren, als bei Personen ohne Adenome (viszerales Fett: 153,3 cm vs. 131,4 cm; Verhältnis von viszeralem zu subkutanem Fett: 1,07 vs. 0,92).
Männer gefährdet
Dann führten die Forscher Analysen durch, bei denen mehrere Faktoren herausgerechnet wurden, die einen Einfluss auf den Zusammenhang zwischen Fettverteilung und Adenom-Aufkommen haben könnten. Ergebnis: Bei Männern stand die Anzahl an Adenomen im Darm stand im Zusammenhang mit dem viszeralen Fett.
Sprich: Männer mit dickem Bauch, bei denen das Fett nicht unter der Haut, sondern im Bauchraum und an den Organen angelagert ist, haben ein höheres Darmkrebsrisiko. Daher könnte es für Männer mit viel Fett zwischen den Bauchorganen besonders wichtig sein, regelmäßig Darmspiegelungen zur Erkennung von Darmkrebsvorstufen durchzuführen.
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Seo IK, Kim BJ, Kim B, Choi CH, Kim JW, Kim JG, Chang SK, Kang H. Abdominal fat distribution measured using computed tomography is associated with an increased risk of colorectal adenoma in men. Medicine (Baltimore). 2017 Sep;96(37):e8051
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