Drogen spielten spielten auch bei Naturvölkern seit Urzeiten eine besondere Rolle. Jetzt sind Forscher auf einen gut 1.000 Jahre alten Fund gestoßen, der zeigt, dass in Südamerika bereits Kokain, DMT und Psycho-Drogen genutzt wurden.
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Ich bin in diesem englischsprachigen Artikel auf das Thema gestoßen. Forscher haben in einer bolivianischen Höhle auf einen seltsamen Ledersack gefunden, der in einem Felsenschutz im Südwesten Boliviens vergraben war. Die Archäologen fanden im Beutel eine Reihe von Werkzeugen, darunter Spatel aus Lamaknochen, ein kleines Röhrchen, winzige geschnitzte Holzbehälter und einen langen Stoffstreifen.
Mutete alles zuerst recht seltsam an, fügte sich aber später zu einem Gesamtbild, als die Forscher den Inhalt des Beutels mit Hilfe der Flüssigchromatographie-Tandem-Massenspektrometrie-Technologie chemisch analysierten. Der Beutel, der aus drei zusammengestoßenen Fuchsschnuten (Fuchsschnauzen) bestand, enthielt Spuren von Kokain, Harnstoff und Dimethyltryptamin (DMT). DMT ist Teil der Droge Ayahuasca, die noch heute von Schamanen und Drogentouristen verwendet wird.
Es scheint, dass die Forscher die Überreste eines alten Drogenversteckes entdeckt hatten. Mit Hilfe der Kohlenstoffdatierung schätzen die Forscher, dass die Utensilien etwa tausend Jahre alt sind. Das Röhrchen wurde wahrscheinlich zum Schnüffeln von Pulvern benutzt, die Holzbehälter sind "Schnupf-Tabletts", die zur Zubereitung der Medikamente verwendet werden, und der Stoff war wahrscheinlich ein Stirnband, um das Haar fernzuhalten, wenn jemand illegale Substanzen mit einem Spatel gekocht hat.
Die Forscher glauben, dass der Besitzer des Drogensacks sehr erfahren und sachkundig gewesen sein muss, wie man die Zutaten für Ayahuasca zubereitet und findet. Die Pflanzen wachsen nicht in den gleichen Höhenlagen der Höhle, in der der Drogensack gefunden wurde. Es ist möglich, dass der Besitzer ein wandernder Schamane oder ein Drogendealer war. "Viele dieser Pflanzen, wenn sie in der falschen Dosierung verzehrt werden, könnten sehr giftig sein", warnen die Forscher. Das Ganze wurde in diesem Artikel im Proceedings of the National Academy of Sciences (USA) veröffentlicht. Ein weiterer Artikel in Englisch mit Fotos findet sich hier.
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