Frankreich kämpft mit einer eScooter-Plage – die Städte werden von Leih-Scootern überschwemmt und sind zu drastischen Maßnahmen gezwungen, um den Problemen eventuell bei zu kommen. Dort werden die Schattenseiten des E-Roller-Booms bereits deutlich sichtbar.
Anzeige
Mit der Elektrokleinstfahrzeugverordnung hat Deutschland die Rahmenbedingungen für E-Roller auf deutschen Straßen eigentlich ganz gut geregelt. Allerdings hapert es bei den Deutschen mit den Kenntnissen hinsichtlich der Regeln (Versicherung ist Pflicht, Fußgängerwege und Bürgersteige sind tabu, Alkohol und zu zweit fahren geht gar nicht). Im Moment sind auch erst etwas über 13.200 E-Roller auf deutschen Straßen unterwegs (eine Schätzung). Aber die Polizei plädiert auf Grund der Unfälle und Verstöße schon dafür, die Zahl der Leih-eScooter zu begrenzen.
In Frankreich hat man die eScooter schon früher legalisiert und war auch sonst generös mit den 'Regularien'. Die Dinger müssen dort nicht versichert werden und konnten 25 km/h schnell sein. Frankreich erlebt einen eScooter Boom, angefacht von Startups, die mit dem Verleih Geld verdienen wollen. In Paris sind 20.000 Leih-eScooter unterwegs, bis 2020 erwartet man 40.000 Stück.
Jetzt werden die Kehrseiten der schönen neuen Welt sichtbar. Die Leih-eScooter werden von den Mietern häufig achtlos zurückgelassen und blockieren Fußgängerzonen sowie Bürgersteige. Fußgänger werden von rücksichtslosen E-Roller-Fahrern, die bis zu 40 km/h schnell unterwegs sind, verschreckt. Der eScooter-Fahrer in nachfolgendem Video war mit 85 km/h auf einer Autobahn unterwegs.
(Quelle: YouTube)
Und es gibt noch ein Problem: Jugendliche haben es sich zum Volkssport gemacht, die E-Roller in Flüsse wie die Seine in Paris, oder in die Sâone in Lyon sowie in Marseille ins Meer. Die Akkus sind aber Sondermüll und Lithium ist giftig – keine gute Kombination mit Wasser.
Nach massiven Beschwerden von Bürgern zieht Paris die Notbremse. Fahren auf dem Bürgersteig wird mit einem Bußgeld von 135 Euro geahndet. Verleiher müssen eine 'Zulassungsgebühr' von mindestens 50 Euro pro Gerät zahlen. Wird ein Gerät aus dem Fluß oder Meer gefischt, müssen die Verleihfirmen 35 Euro zahlen, um das Gerät zurück zu bekommen. Das Gleiche gibt für illegal abgestellte E-Roller, die durch die Müllabfuhr einkassiert werden. Paris will zudem 500 Parkplätze für E-Roller schaffen. SPON hat hier einen Artikel mit Details veröffentlicht.
Ähnliche Artikel
E-Roller, was man über eScooter wissen muss
eScooter: Wie schneiden Lime, Tier, Circ, Voi ab?
eScooter-Sharing: Was kosten Circ, Lime, Tier und Voi?
Betrunken eScooter fahren: Führerschein weg!
eScooter: Diese Verstöße sind der Polizei aufgefallen
E-Roller: Die wichtigsten eScooter-Regeln im Überblick
Was kostet eine E-Roller- (eScooter) Versicherung?
eScooter: Paris will reglementieren
2 Promille: Junge Frau auf eScooter schwer verletzt
Britische YouTuberin stirbt bei eScooter-Unfall
Verkehrsverbände und ADAC warnen vor eScooter-Risiken
Geht gar nicht: eScooter-Fahrer auf Autobahn gestoppt
Wie praxistauglich sind eScooter eigentlich?
Anzeige