Ötzis letzte Mahlzeit: Steinbock und Giftpflanze

Die Eismumie aus dem Ötztal, allgemein als Ötzi bekannt, beschäftigt die Wissenschaft seit vielen Jahren. Kürzlich haben Forscher die letzte Mahlzeit des Manns aus der Kupferzeit aus dessen Magen konstruiert.


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Dass Ötzi durch einen Pfeil getötet wurde und sich dann auf dem Similaun-Gletscher in eine Mumie verwandelte, ist längst bekannt. Der Mann lebte vor ca. 5250 Jahren, zwischen 3359 und 3105 v. Chr. Gefunden wurde er 1991. Viele Informationen über Ötzi lassen sich in der Wikipedia nachlesen.

Nun haben Wissenschaftler am Bozner Zentrum Eurac Research, den Mageninhalt der Gletschermumie auf Biomoleküle wie Proteine, Lipide und Kohlenhydrate und deren Ursprung untersucht. Die Ergebnisse wurden im Juli 2018 im Fachjournal „Current Biology" veröffentlicht. Das Video zeigt, einige Ergebnisse (allerdings mit englischsprachigen Untertiteln). Früher hieß es, Ötzi habe 'Tiroler Speck' vor seinem Tod gegessen (siehe).

(Quelle: YouTube)

Ötzis letzte Mahlzeit birgt einige Überraschungen. Er aß Wildfleisch von Steinbock und Rothirsch (frisch oder getrocknet, kann man nicht feststellen) sowie Einkorn. Aber es fanden sich auch Spuren des giftige Adlerfarns. Einkorn ist eine der ältesten domestizierten Getreidearten und Vorläufer des Weizens. Bezüglich des Adlerfarns mutmaßen die Forscher, dass Ötzi damit Parasiten, die seinen Darm befallen hatten, bekämpfen wollte. Der Adlerfarn könnte daher ein Medikament gewesen sein.

Einige Details lassen sich in diesem Artikel der Südtirol-News sowie in diesem Beitrag nachlesen. In der Jungsteinzeit hatte man es auch nicht immer leicht – von wegen 'gute alte Zeit' und 'früher war alles besser'.


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