Bundeskanzlerin Merkel bittet heute die Chefs von Handelskonzernen zum Lebensmittelgipfel ins Bundeskanzleramt. Sie möchte mit der Branche über fairere Preis für die Erzeuger von Lebensmitteln reden. Deutschland ist noch vor Dänemark 'Spitze beim Umstand', dass am wenigsten für Lebensmittel ausgegeben wird. Plakativ ausgedrückt: 'In Deutschland wird gefressen was billig ist'.
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Der Lebensmittelmarkt hat Schlagseite, Discounter liefern sich einen Preiskampf auf dem Rücken der Landwirte, die nun dagegen protestieren. Der Preisdruck gefährdet die Existenz der Landwirte, Fleisch ist billig wie nie, was auf die Dauer nicht gut sein kann. Mir kommt regelmäßig die Galle hoch, wenn im Radio die Werbung von Discountern wie Lidl, Rewe oder Penny läuft und noch günstigere Angebote für Fleisch oder andere Lebensmittel beworben werden. Billigfleisch ist bei den Discountern Programm, wie kürzlich gemeldet wurde. Heute findet daher der Lebensmittelgipfel im Bundeskanzleramt statt. Die Tagesschau hat hier einen Beitrag zum Thema gebracht.
Die Deutschen geben vergleichsweise wenig für #Lebensmittel aus. Die Bundesrepublik steht im Vergleich zu anderen Ländern Europas weit unten im Ranking. (mj) @die_regierung https://t.co/opfBPNAR8D
— Statista GmbH (@statista_com) February 3, 2020
Auch in der Zeit beleuchtet in einem Beitrag, dass die Lebensmittel in Deutschland zu billig seien. Die obige Statistik zeigt den Vergleich mit dem europäischen Ausland. Wir Deutsche sind schlicht knauserig, und wundern uns dann um Lebensmittelskandale am laufenden Band.
Der Rewe-Chef verteidigt hier die billigen Lebensmittel: "In Deutschland leben rund 13 Millionen Menschen in Armut oder an der Armutsgrenze. Günstige Lebensmittelpreise ermöglichen diesen Menschen eine gesunde und sichere Ernährung. Das wollen und werden wir als Lebensmittelhändler auch in Zukunft sicherstellen." Die obige Statistik zeigt, dass in armen Ländern wie Rumänien fast das Dreifache für Lebensmittel ausgegeben wird. Und es ist auch doof, wenn der Bauer dann am Ende des Tages zur Tafel muss, damit seine Familie satt wird …
Ich kenne es hier, dass lokale Hofläden von Erzeugern ganz gut frequentiert werden. Meine Familie deckt sich seit Jahrzehnten da und beim Bio-Markt mit Lebensmitteln ein. Qualität hat ihren Preis – und bei Direktvermarktung kommt es beim Erzeuger an. Weniger Fleisch, nichts weg werfen – dann wird das preislich auch kein Problem. Wie ist das bei Ihnen?
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Wir leben mitten in der (Alt-) Stadt, alles ist im Umkreis von max. 10 Gehminuten erreichbar. Daher kein eigenes Auto, also sind die Discounter und leider auch die Hofläden schwerer erreichbar.
Aber es gibt 4x wöchentlich einen Wochenmarkt mit vielen heimischen Erzeugern, und noch einen kleinen Metzger der noch selbst Tiere aus der Umgebung schlachtet. Und natürlich auch mehrere Bio-Läden.
Man braucht mehr Zeit für die Einkäufe, muss die Mahlzeiten mehr planen und es ist teurer. Auch braucht man (wir) nicht täglich Fleisch und/oder Wurst, dreimal pro Woche langt völlig.
Gesunde und frische Ernährung zahlt sich (langfristig) sogar finanziell aus.