Coronavirus: Forschern der Uni Lübeck gelingt Durchbruch

GesundheitDen beiden Forschern Dr. Linlin Zhang und Prof. Dr. Rolf Hilgenfeld von der Universität Lübeck ist wohl ein echter Durchbruch bei der Bekämpfung der Coronavirus-Infektion gelungen. Sie haben ein Enzym, das für die Vermehrung des neuartigen Coronavirus entscheidend ist, entschlüsselt sowie einen inhalierbaren Hemmstoff gefunden.


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Zum Hintergrund der Entdeckung

Das neue Coronavirus SARS-CoV-2 wurde als Erreger der COVID-19-Pandemie identifiziert. Um sich in Zellen vermehren zu könnten, benötigt das Virus aber ein Enzym. Die sogenannte virale Hauptprotease (Mpro, auch 3CLpro genannt) ist an der Bildung des Coronavirus-Replikationskomplexes beteiligt und ermöglicht erst die Vervielfältigung des Virus. Die Kristallstruktur der viralen Hauptprotease wurde jetzt durch die Forschungsgruppe von Prof. Dr. Rolf Hilgenfeld an der Universität zu Lübeck und im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) aufgeklärt.

Hemmstoff gegen Virus gefunden

Sie stellt ein attraktives Ziel für eine Therapie dar, wie die Forscher in dieser Mitteilung schreiben. Anhand der Kristallstruktur der Hauptprotease des neuen Coronavirus konnte Hilgenfeld einen bereits früher gegen den Erreger MERS-CoV und andere verwandte Coronaviren entwickelten Hemmstoff für das neue Coronavirus anpassen. Dieser Hemmstoff kann inhaliert werden.

Nachdem genügend Mengen an Hemmstoff synthetisiert waren, wurde dieser an Mäusen getestet. Der Hemmstoff sammelte sich wie erhofft in der Lunge sowie der Niere an. Diese Organe sind bei Covid-19 am stärksten betroffen. Bei ersten Tests an menschlichen Lungenzellen erwies sich der Hemmstoff als wirksam. Der Hemmstoff könnte als bei Erkrankten möglicherweise die Ausbreitung des Virus stoppen. Für die aktuelle Pandemie ist das alles aber zu spät – es dauert, bis ein Wirkstoff verfügbar ist. "Ganz sicher wird es mehrere Jahre dauern, bis unser Wirkstoff zu einem Anti-Coronavirus-Medikament entwickelt sein wird", wird Dr. Hilgenfeld zitiert.

Der Merkur hat hier einen Artikel zum Thema publiziert.


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7 Antworten zu Coronavirus: Forschern der Uni Lübeck gelingt Durchbruch

  1. Andreas B. SH sagt:

    Spannende Sache! Endlich mal eine gute Nachricht. (Ich glaube, Prof. Drosten hatte schon angedeutet, dass in der Richtung was in der Pipeline ist.) Scheint ein vielversprechender strategischer Ansatz zu sein, wenn nochmal sowas kommt. – Heißt: Man könnte dann die Sache vielleicht am Ursprungsherd, vor der weltweiten Verbreitung stoppen. Oder bin ich zu optimistisch?

    Die traurige Wahrheit ist, dass der Westen den Aufschub verspielt hat, den China und die anderen ostasiatischen Länder mit ihren heroischen, drastischen Maßnahmen für den Rest der Welt herausgeschunden hatten. – Daran haben die Bürokraten vom RKI und der WHO mit ihrer anfangs betulichen Beschwichtigung 'ne dicke Aktie, über die noch zu reden sein wird. – Jetzt kämpft die ganze Welt hektisch darum, wieder in den Zustand vor 3 Monaten zurück zu kommen, wo man Infektionsketten überhaupt identifizieren kann, statt die flächige Ausbreitung zu verlangsamen.

    Klar hätte es einen Aufstand gegeben, wenn die westlichen Edelmenschen mit dem richtigen Pass ihre Quarantäne in China hätten absitzen müssen (totalitär! geht gar nicht!), man die Grenzen vorübergehend geschlossen hätte (nicht politisch korrekt! weil es die AfD aus ganz anderen Gründen fordert) und Karneval- und Fußball-Verzicht hätte einen Mordskrakeel ausgelöst. Also erstmal beschwichtigen, abwarten bis alles schlimm genug ist, damit die Maßnahmen verstanden werden. So sieht politische "Verantwortung" aus! – Seit Jahrzehnten sind die Ministerien der öffentlichen Daseinsvorsorge (Gesundheit, Verkehr, Wohnungsbau …) die am wenigsten kompetent besetzten Versorgungspöstchen.

    Prof. Lesch hatte es schon angedeutet: Wenn endlich der Impfstoff da ist, mit dem wir aus dem Schlamassel kommen, dann gibt's noch die Impfgegner. Oder haben die's dann kapiert und drängeln sich ganz nach vorne?

    • Andreas B. SH sagt:

      Journalisten (und Pressestelle DZIF) aufgemerkt:
      Chinesischer Familienname, eine Silbe (wird vorangestellt, nur im Westen manchmal nicht); Vorname (meist) zweisilbig. – In der Regel jedenfalls. Weiteres zur Not bei Wikipedia. Lohnt sich echt, weil Chinesen gibt's ganz viele. ;-) Soviel Höflichkeit muss sein.

    • guenni sagt:

      Zum Stoppen: Der Hemmstoff hilft nur Leuten, die schwer mit Coronaviren infiziert sind. Die zweite Strategie, die aktuell wohl kurz vor einer Anwendung steht: Stützung des Immunsystems schwer Erkrankter durch Blutplasma von gesundeten Corona-Patienten.

  2. Blupp sagt:

    Dann gibts ja wenigstens eine begründete Hoffnung das nicht noch mehr Menschen sterben müssen.
    Denn was macht unsere Regierung eigentlich?
    Wenn ich das richtig verstanden habe folgendes:
    Sie beschränken die Kontakte um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten. Danach, wenn die Kurve abflacht und damit die Infektionsrate auf einen akzeptablen Wert gesunken ist, wird die Wirtschaft wieder hochgefahren und es kommt dann wieder zu mehr Kontakten und somit wieder zu mehr Infektionen und in Folge zu weiteren Sterbefällen. Zumindest wird es auf diese Weise so lange weitere Sterbefälle geben wie kein wirksames Medikament verfügbar ist.
    Man hungert das Virus also nicht aus, sondern nimmt bewusst eine gewisse Sterberate in Kauf und hofft auf die Herdenimmunität. Der Ansatz der Uni Lübeck ist somit Hoffnung für die, die auch bei einer späteren Infektion eventuell keine Chance hätten. Ich hoffe das dieser Ansatz erfolgreich ist.

    • Andreas B. SH sagt:

      Danke an G.B., dass Sie uns aus dem Grundrauschen solche echten Infos herausfischen!
      Auch Ihre Fotos mag ich sehr. – Die Bäume blühen draußen so prächtig, und es tut gut, sich mental mal aus dem medialen Endlosstrom auszuklinken, mit dem nur immer wieder das gleiche (schlecht) erklärt wird, was alle längst schon wissen …

  3. Michael sagt:

    Danke für die Info!

    Dennoch bin ich bei solchen Meldungen skeptisch und – Zitat:

    "Ganz sicher wird es mehrere Jahre dauern, bis unser Wirkstoff zu einem Anti-Coronavirus-Medikament entwickelt sein wird", wird Dr. Hilgenfeld zitiert.

  4. Andreas B. SH sagt:

    Debate over face masks ends: Hong Kong was right all along
    (South China Morning Post, Hong Kong, 04.04.2020)

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