Krebspatienten, die zusätzlich an COVID-19 erkranken, haben nicht nur einen schweren Krankheitsverlauf, sondern gehen mit einem höheren Sterberisiko einher. Das ist das Ergebnis, welches Wissenschaftler aus der Analyse der Daten von 205 Krebspatienten mit COVID-19 abgeleitet haben.
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Krebspatienten zählen im Hinblick auf die Coronavirus-Pandemie zur Risikogruppe. Wissenschaftler aus China wollten es genauer wissen. Sie suchten nach Faktoren, die das Sterberisiko von Krebspatienten mit COVID-19 erhöhten.
Wissenschaftler analysierten Daten von Krebspatienten mit COVID-19
Die Wissenschaftler werteten in ihrer retrospektiven, multizentrischen Kohortenstudie die Daten von 205 Krebspatienten mit bestätigter COVID-19 aus. Die Patienten wurden zwischen dem 13. Januar und dem 18. März 2020 in einem von neun Krankenhäusern in Hubei (China) behandelt.
Das mediane Alter der Patienten betrug 63 Jahre. 53 % waren Frauen. Alle Patienten wurden bis zum 20. April 2020 entweder aus dem Krankenhaus entlassen oder waren verstorben.
Die Wissenschaftler verglichen Patienten, die gestorben waren, mit denen, die aus dem Krankenhaus entlassen werden konnten. Sie suchten nach Faktoren, die das Sterberisiko der Krebspatienten erhöhten.
Häufig schwerer Krankheitsverlauf
Die Patienten dieser Studie litten am häufigsten an Brustkrebs (20 %, 40 Patienten), Darmkrebs (14 %, 28 Patienten) und Lungenkrebs (12 %, 24 Patienten). Etwa jeder 3. Patienten mit soliden Tumoren (30 % der Patienten) unterzog sich innerhalb von vier Wochen vor Symptombeginn einer Krebsbehandlung. 15 % der Patienten (30 Patienten) mussten auf die Intensivstation und 20 % der Patienten (40 Patienten) starben im Krankenhaus.
Risikofaktoren für einen tödlichen COVID-19-Verlauf
Patienten mit einem hämatologischen Malignom hatten eine schlechtere Prognose als Patienten mit einem soliden Tumor. Von den 22 Patienten mit hämatologischem Malignom verstarben 9 Patienten (41 %) und von den 183 Patienten mit einem soliden Tumor verstarben 31 Patienten (17 %) (HR: 3,28; 95 % CI: 1,56-6,91; p=0,0009). Statistische Analysen zeigten, dass eine Chemotherapie innerhalb von vier Wochen vor Symptombeginn (OR: 3,51; 95 % CI: 1,16-10,59; p=0,026) und das männliche Geschlecht (OR: 3,86; 95 % CI: 1,57-9,50; p=0,0033) mit einem größeren Sterberisiko einhergingen.
COVID-19 verlief bei vielen Krebspatienten schwer. Patienten, die männlich waren oder innerhalb von vier Wochen vor Symptombeginn eine Chemotherapie erhalten hatten, hatten ein größeres Sterberisiko. Das erhöhte Risiko sollte bei der Behandlung der Patienten berücksichtigt werden.
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[DOI 10.1016/S1470-2045(20)30310-7 ]
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