Das in Arecibo (Puerto Rico) befindliche Radiotelekop sollte nach einem Schaden durch zwei gerissene Stahl-Tragseile endgültig still gelegt und abgewrackt werden. Das Risiko, dass die Konstruktion während der Reparaturarbeiten kollabiert, war den Betreibern zu hoch. Jetzt ist die Konstruktion eingestürzt und hat die Anlage beschädigt.
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Das Arecibo-Radioteleskop
In Arecibo (Puerto Rico, Mittelamerika) stand das (mittlerweile) zweitgrößte Radiotelekop der Welt. Das Arecibo-Radioteleskop hatte einen unbeweglichen Hauptspiegel von 305 Metern Durchmesser, der in einen Krater eingebaut ist. Über diesem Hauptspiegel gab es eine bewegliche Instrumentengondel, mit deren Instrumenten Radiosignale in einem Bereich von 20 Grad um den Zenit des Teleskops empfangen werden konnten. 1964 in Betrieb gegangen, war Arecibo lange das größte Radioteleskop der Welt.
(Arecibo-Radioteleskop, Quelle: Mariordo (Mario Roberto Durán Ortiz) CC BY-SA 4.0)
Im August und November 2020 rissen aber Stabilisierungs- und Tragseile, so dass die Gefahr eines Absturzes der Beobachtungsgondel bestand. Also fiel der Entschluss, die Anlage abzureißen. Ich hatte im Beitrag Das Arecibo-Radioteleskop wird still gelegt darüber berichtet.
Beobachtungsgondel abgestürzt
Die Befürchtungen der Ingenieure haben sich jetzt bewahrheitet, die Seile der 900 Tonnen schweren Beobachtungsgondel sind am 1. Dezember 2020 gerissen. Die Gondel stürzte auf die Teleskopschüssel und hat dort schwere Beschädigungen hinterlassen. Auch die Pylone, die die Halteseile trugen, wurden beim Einsturz beschädigt. Herunterfallende Seite führten auch an den Gebäudeteile zu Schäden.
National Geographic hat diesen Artikel (in Englisch) zum Einsturz veröffentlicht. Dort ist auch ein Foto der beschädigten Anlage zu sehen. In diesem Beitrag gibt es weitere Fotos, und auf Twitter ebenfalls. Weitere deutschsprachige Artikel mit Details zum nachlesen finden sich bei heise, Golem und SPON.
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