Rätsel um Metall-Monolithen gelöst?

Ich gieße mal ein wenig Spekulation um das Thema Metall-Monolithen, die an verschiedenen Orten der Erde (USA: Utah und Kalifornien, Rumänien) auftauchen und dann plötzlich wieder verschwinden, hier im Blog ein. Gab viel Rätselraten, wer hinter der Sache steckt. Es gab plumpe Fakes und Trittbrettfahrer. Jetzt hat sich eine Künstlergruppe 'The Most Famous Artist' ein Stück weit geoutet. Und ein Dementi in eigener Sache muss auch sein.

Das Metall-Stelen-Rätsel

Angefangen hat es mit dem Metall-Monolith, der in einer unwegsamen Region von Utah gefunden wurde. Der Monolith muss seit mindestens 2016 dort in einer Sandsteinformation gestanden haben, verschwand dann aber nach seiner Entdeckung plötzlich wieder. Ich hatte diesen Sachverhalt in mehreren Blog-Beiträgen ausführlich dokumentiert (siehe Links am Artikelende).

Metall-Stele in Utah

Dann gab es einen Monolithen in Rumänien, der ebenfalls nach wenigen Tagen wieder weg war. Und in Kalifornien taucht eine weitere Metall-Stele  auf einem Hügel auf, wurde aber wohl von lokalen (mutmaßlichen) Trump-Anhängern wieder entfernt (siehe), um Menschenansammlungen zu verhindern.

Die Spekulationen, wer hinter der Aktion stecken könnte, schossen nur so ins Kraut. Waren es Aliens, die Peilmarken aufstellten? Dagegen sprach, dass die bei Schraubverbindungen zum Zusammenhalten der Stelen metrische Gewinde verwendeten, wie ich in einem Beitrag erwähnt habe. Manche tippten darauf, dass ein 2010 verstorbener Künstler hinter den Stelen stecken könnte. Passt auch nicht so ganz, da der wohl kaum 2020 in Rumänien und in Kalifornien aktiv werden dürfte.

Plumpe Fälschung eines Metall-Monoliths

Ach ja, dank meiner Expertise wurde der 'Monolith aus dem Allgäu' als plumpe Fälschung, und nicht von mir gefertigt, identifiziert (siehe obiges Foto). Wir wollten auch verhindern, dass bald eine Metall-Monolith-Challenge auf TikTok losbricht. Selbst die Telekom war sich nicht zu schade, auf das Trittbrett aufzuspringen (siehe folgendes Bild). Wehret den Anfängen, daher lösen 'wir' nun auf.

 
Plumpe Fälschung eines Metall-Monoliths der Telekom

Künstler outen sich auf 'The Most Famous Artist'

Nun hat sich ein Künstler geoutet und auf dem Instagram-Account 'The Most Famous Artist' wurden diverse Fotos gepostet. Insbesondere die Bilder oben links und unten rechts geben einen Fingerzeig.

Fotos von Metall-Monolithen auf Instagram

Die Schuppen-Pforte aus nachfolgendem Bild kommt mir zwar merkwürdig bekannt vor – so sah die Pforte am Schuppen meiner Eltern aus – aber das ist längst alles verkauft. Einen Gabelstapler hatten wir auch nicht und meine Flex leidet seit Jahren an mangelnden Trennscheiben. Dem Gerücht, dass ich die Person hinter dem Smiley hinter nachstehendem Foto oder in der Abbildung oben links sei, muss ich auch vehement widersprechen.

Leute, so einen Bauch habe ich nicht!

Erstens arbeite ich niemals mit Hut, auch nicht im Schuppen meiner Eltern. Und der Bauch, der auf dem vorhergehenden Foto bei der an der Pforte stehenden Person zu sehen ist, wäre eine Beleidigung meiner Adonis-Figur – echt jetzt. Das bin ich nicht.

Die Kollegen von artnet News haben am 4. Dezember 2020 in diesem Artikel (Englisch) den Schleier hinter dem Thema gelüftet. Weitere Artikel finden sich hier (Englisch) und hier (in Deutsch). Ein anonymes Kunstkollektiv 'The Most Famous Artist'  beansprucht die Autorenschaft für den Utah-Monolithen und die Kopie in Kalifornien. Die verkaufen jetzt Kopien (Faksimiles) für je 45.000 Dollar das Stück. Zitat aus dem Instagram-Angebot:

Irgendwelche Sammler, die an einem offiziellen außerirdischen Monolithen interessiert sind? Wir nehmen 45.000 US-Dollar. Enthält Dokumentation und signiertes TMFA

TMFA ist das Kürzel für The Most Famos Artist. Und weil sich das so gehört, gibt es auch eine offizielle Webseite zum Thema Monolith as a service mit entsprechenden Fotos. Mastermind ist Matty Mo, ein Performance-Künstler und cleverer Geschäftsmann. Matty Mo, der unter dem Spitznamen "The Most Famous Artist" bekannt ist, versucht, soziale Medien effektiv zu nutzen, um seine Kunst zu vermarkten und seine Werke viral zu verbreiten. Ein Interview mit Matty Mo, in dem auch Projekte vorgestellt werden, lässt sich in nachfolgendem Video ansehen.

(Quelle: YouTube)

Mal schauen, was sonst noch so ans Licht kommt – hier noch einige Infos auf Deutsch. Ach so, stelle jetzt fest, dass obiges Dementi wohl nicht notwendig gewesen wäre, ich gleiche Matty Mo auf keinen Fall – und Häuser pinsele ich auch nicht pink an. Schönes Wochenende.

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