Eigentlich ist es ja naheliegend, Satelliten im Orbit bei ausgehendem Treibstoff zur Lageregelung aufzutanken. Ist etwas defekt, könnte man das reparieren und neue Funktionen nachrüsten wäre auch denkbar. Im Jahr 2021 könnte dieser Traum zumindest in greifbare Nähe rücken.
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Die letzten Reparaturmissionen wurden noch von Astronauten im Rahmen des Spaceshuttle-Programms am Weltraumteleskop Hubble vorgenommen (siehe diesen SPON-Beitrag aus 2009). Ich hatte zudem im Blog-Beitrag Zwei Satelliten angedockt, um Lebensdauer zu verlängern über ein Novum im Februar 2020 berichtet. Am 25. Februar 2020 hat der Satellit MEV-1 (Mission Extension Vehicle-1) erfolgreich im Weltraum an den bereits deaktivierten Intelsat 901 angedockt. Ziel des Manövers: Die Lebensdauer des Intelsat 901-Satelliten, dem der Treibstoff ausgegangen ist, um weitere 5 Jahre zu verlängern. Aber echtes Auftanken oder Reparieren hat es bisher nicht gegeben.
In obigem Tweet weist TechCrunch auf diesen Artikeln hin, in dem entsprechende Pläne besprochen werden. Die Idee, dass Satelliten und andere Raumfahrzeuge im Orbit aufgetankt, repariert oder sogar mit neuen Funktionen ausgestattet werden können, war bisher eher eine "nette Theorie". Nun möchten die Firmen Maxar, Astroscale und Orbit Fab diese Idee im Jahr 2021 praktisch umsetzen, wie Vertreter auf einer Veranstaltung erklärten.
Die Firma Maxar und die NASA wollen im Jahr 2021 mit der OSAM-1, früher Restore-L, genannten Mission, demonstrieren, wie ein Raumfahrzeug im Orbit versuchen kann, Gegenstände zu warten, zu montieren und bereitzustellen. Die NASA hat Maxar einen Auftrag im Wert von schätzungsweise 142 Millionen Dollar erteilt, um die Betankung von Raumfahrzeugen in der Umlaufbahn und die Montage neuer Komponenten mithilfe einer kundenspezifischen Roboterplattform im Weltraum zu demonstrieren. Das erfordert natürlich neue Satelliten-Generationen, da ein Betankungsadapter, den Maxar entwickelt hat, erforderlich ist. Details lassen sich dem verlinkten Artikel entnehmen.
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