Wissenschaftler haben im Rahmen des Programms zur Durchmusterung des Weltalls ein merkwürdiges Signal vom Sternsystem Proxima Centauri empfangen, welches mit hoher Wahrscheinlichkeit keinen natürlichen Ursprung hat. Sitzen dort Alien einer fortgeschrittenen Zivilisation am Funkgeräte und peilen die Erde an?
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SETI-Suche nach außerirdischem Leben
Breakthrough Listen ist ein privat finanziertes SETI-Forschungsprojekt und Teil des Programms Breakthrough Initiatives für die Suche nach Signalen möglicherweise existierender technischer Zivilisationen im All. Die Suche erfolgt über das Radioteleskop in Green Bank in Endland, das optische Teleskop Automated Planet Finder des Lick-Observatoriums in den USA und das Parkes-Radioteleskop in Australien. Weitere Details sind dem verlinkten Wikipedia-Beitrag zu entnehmen.
Ein WOW-Signal
Vor zwei Tagen kam die Meldung, dass Forscher des SETI-Projekts Breakthrough Listen Radiowellen von Proxima Centauri empfangen haben. Proxima Centauri ist der nächste Sternennachbar unserer Sonne, der 4,2 Lichtjahre entfernt ist. Es handelt sich um ein schmalbandiges Signal, welches während einer 30-stündigen Beobachtungsmission durch das Parkes-Teleskop in Australien im April und Mai 2019 aufgefangen wurde.
Normalerweise lassen sich solche Signale natürlichen Quellen zuordnen. Aber das aufgefangene Signal, welches seit der ersten Beobachtung nicht mehr empfangen wurde, ist äußerst schmalbandig bei 982 Megahertz und hat bisher alle Prüfungen, die einen irdischen oder natürlichen Ursprung erklären, überstanden. Merkwürdig ist, dass das Signal ein sehr schmales Band des Radiospektrums bei 982 Megahertz belegt. Ein Frequenzbereich, der typischerweise frei von Übertragungen durch von Menschen gebaute Satelliten und Raumfahrzeuge ist. Andrew Siemion von der University of California, Berkeley, wird von Scientific American so zitiert:
Es [das Signal] hat einige besondere Eigenschaften, die dazu geführt haben, dass es viele unserer Prüfungen bestanden hat, und wir können es noch nicht erklären. Wir kennen keinen natürlichen Weg, um elektromagnetische Energie in einem einzigen Frequenzbereich zu komprimieren.
Aktuell gibt es noch keine Publikation zu diesem Vorkommnis und die Wissenschaftler sind mit weiteren Untersuchungen befasst. Möglicherweise stellt sich am Ende des Tages heraus, dass es ein unbekanntes Phänomen ist, welches das Radiosignal erzeugt hat. Aber vielleicht sitzt auch ein Funker auf einem der Planeten von Proxia Centauri und funkt gelegentlich in Richtung Erde. Mehr Details lassen sich in deutschsprachigen Beiträgen, die bei heise, grenzwissenschaften-aktuell sowie Spektrum nachlesen.
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