Rückruf des VW Golf 8 wegen Software-Problemen

Der Volkswagen-Konzern organisiert mit seinen Vertragswerkstätten eine riesige Rückrufaktion. Betroffen sind Halter eines VW Golf 8, da das Fahrzeug unter Software-Problemen leidet.


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Erste Informationen über arge Probleme beim VW Golf VIII hatte ich bereits Mitte Januar 2021 beim Redaktionsnetzwerk Deutschland vernommen. Die Tage bin ich über nachfolgenden Tweet erneut auf das Thema aufmerksam geworden.

Rückruf des VW Golf 8 wegen Software-Problemen

In der Rückruf-Datenbank des ADAC ist der VW-Golf 8 seit Januar 2021 aufgelistet, weil die Fahrzeuge für ein Software-Update des sogenannten Infotainment-Systems und den Austausch eines Hardwaremoduls in die Vertragswerkstatt müssen.

Mit der Software scheint es VW nicht so zu haben: Fehlten zum Verkaufsstart Funktionen in der Software, berichten Tester und Kunden davon, dass das Infotainment-System abstürzt und bereits 2020 in einen "Tiefschlaf" verfiel. Das Fehlerbild ist komplex, von träge reagierenden Systemen über schwarz bleibende Bildschirme bis hin zu einer Sprachbedienung, die keine Befehle versteht, ist alles dabei. Selbst so kritische Funktionen ein der Spurhalteassistent quittierten über dem Fahren ihren Dienst. Ein Unternehmenssprecher sagte dem RND:

Betroffen ist die gesamte erste Produktion. Die Reklamationen sind hoch. Wir haben unsere eigenen Ansprüche nicht erfüllt, das gesteckte Ziel nicht erreicht.

Es betrifft alle Varianten des Golf 8, und Auto-Motor-Sport gibt in diesem Artikel 56.000 Fahrzeuge an. Laut RND sind in Deutschland 26.000 Fahrzeuge betroffen, der Rest verteilt sich auf Europa. Es soll sich um eine freiwillige Aktion des Herstellers handeln (also kein Rückruf, angeordnet vom Kraftfahrtbundesamt).


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9 Antworten zu Rückruf des VW Golf 8 wegen Software-Problemen

  1. Tim sagt:

    Normaler Vorgang. Je mehr Software in die Fahrzeuge Einzug hält, desto häufiger werden wir solche Fehler sehen.

    Die sollten dazu kommen, dass möglichst viele Updates OTA in die Fahrzeuge geladen werden, und wenn es sicherheitsrelevant ist, von mir aus erst beim nächsten Fahrzeugstart installiert werden.

    • guenni sagt:

      Die Software ist so buggy und auf diverse Steuergeräte verteilt, dass ein Over-The-Air (OTA) Update bei dieser Aktion wohl nicht möglich ist. Und ich habe gelesen, dass die eine Hardware-Komponente tauschen wollen. Die Zeiten, wo Autos richtig zuverlässig waren, ist längst vorbei (war so Anfang der 90er Jahre). Dann kam Lopez zu VW und fing an zu sparen. Heute will man es per Software reißen und reitet sich immer tiefer in die Misere – imho. Teuer, unzuverlässig und fehleranfällig. Letztens einen Teet auf Twitter gelesen: Jemand wollte mit seinem Ford in den USA losfahren – aber es lief gerade ein Software-Update, welches nach 40 Minuten fertig war. Warten auf das Update, warten auf das Laden des E-Autos, warten auf den Neustart. Schöne neue Welt …

      • Markus, Köln sagt:

        Per Software retten: War das bei der Boing 737 MAX nicht auch so?

        • Chris sagt:

          Eigentlich hatte die 737 kein Software Problem. Die Amok laufende Software war nur ein Symptom und nicht die Ursache.

          Boeing wollte an Hardware sparen und hat die Redundanz eingespart.

          Um die Kosten und Zeitverzögerung niedrig zu halten, wollte man sich eine neu Zertifizierung ersparen. Daher gab es keine Piloten Einweisung/Training (oder unzureichend) und die neuen System wurden auch nur unzureichend kommuniziert.

          Für den Golf wäre es vergleichbar, wenn der Golf8 eine Softwarelenkung hätte und bei Ausfall des Lenkwinkelsensor plötzlich nach rechts lenkt, obwohl man das Lenkrad nach links bewegt. Keine schöne Vorstellung, oder ?

          • Paul sagt:

            "Boeing wollte an Hardware sparen und hat die Redundanz eingespart."

            Jein…AFAIK wurde die "Redundanz" gegen Aufpreis geboten.

            Die "Redundanz" war dann so gestaltet, das bei jedem Boot auf den Sensor der anderen Seite geschaltet wurde…ein absolut grandiose Idee…
            Begründet darin, das die Kabelkanäle/Netzteile -nach über 50 Jahre basteln- knalle voll waren.
            Sag keiner Boing Ingeniöre/Marketing hätten keine Ideen…

            Bei VW wäre es so, das Dir ein Fahrgefühl wie beim T4 vermittelt werden sollte obwohl Du in einem LKW für 12 Tonnen Ladung mit 15 Tonnen beladen sasest, für den Du eigentlich einen anderern Führerschein gebraucht hättest, den Dein Arbeitgeber hätte bezahlen müssen…

            Übrigens wird der Golf eine elektrische Lenkung haben, und da wird ein Prozessor und damit Software drin stecken… VWs Idee:
            Diesen Prozessor einsparen und das "zentral" machen zu lassen. Multitasking ist ja kein Problem mehr…und das Entertainment kann der auch noch machen, ist ja unkritisch…

            Das Obermegapeinliche ist ja, das man kene Zeit für OTA-Updates investieren wollte, trotz der angeblich 5000 Enwicklern….

    • Olli sagt:

      Die Software ist Kernschrott und VW und viele andere wussten das seit langem. Ein Unding, solch ein Fahrzeug überhaupt auf den Markt zu bringen. Aber VW führt hier wieder mal den deutschen Michel an der Nase herum und er findet es auch noch toll.

  2. Paul sagt:

    Ich höre den Marketingchef direkt sagen und sehe den Entwicklungs-Chef eifirg nicken:
    "Wenn wir nur noch 50 A-Fehler und 2000 B-Fehler haben geben wir frei."

    (A-Fehler: Kunde kann nicht drumherum wurschteln, z.B. in dem er keine scharfen links Kurven fährt. Wenn er sie fährt landet er manchmal unabänderlich im Graben. )

  3. Herr IngoW sagt:

    Software und VW passen nun mal nicht zusammen, murks in neuem Kleid eben!
    Teilweise werden auch die Steuergeräte gewechselt, unglaublich was VW den Leuten zumutet. Und das bei den Preisen, aber das Produkt reift beim Kunden. Erst beim Diesel die Leute über den Löffel zeihen und jetzt das gleiche, leider ohne Konsequenzen Stehen ja unter Staatsschutz).
    Sind ja nur 26.000 Fahrzeuge.

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