Es gibt ja häufig die Aussage: Je mehr Coronavirus-Tests wir machen, umso höher wird die Zahl der positiv Getesteten und es steigt die Inzidenz. Aber die Auswertung der Coronavirus-Tests kann auch Hinweise liefern, wie hoch die Dunkelziffer der Infizierten ist. Die Tage ist mir eine interessante Statistik unter die Augen gekommen, die eigentlich positiv stimmen könnte.
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Statista hat sich mal die Anzahl der Corona-PCR-Tests (also keine Antigen-Schnelltests) angesehen und ausgewertet, wie der Anstieg der positiv Getesteten ist. Das Ganze lässt sich auf einen Blick in folgendem Tweet erfassen. Die Balken zeigen die Zahl der Corona-PCR-Tests über die Zeit – da gibt es nur leichte Schwankungen.
Anteil der positiven Corona-PCR-Tests steigt nur noch langsam
Wesentlich interessanter sind die Prozentzahlen in den roten Kreisen oberhalb der Balkengrafik. Dort zeigt sich, dass der Zuwachs der Menschen mit positivem Testergebnis nur noch gering ausfällt.
Angesichts der beunruhigenden Entwicklung von Neuinfektionen mit dem Corona-Virus in Deutschland liefert diese Auswertung die Antwort auf die Frage nach dem Zusammenhang zwischen den Infektionszahlen und der Zahl der durchgeführten PCR-Tests. Die Statista-Grafik zeigt auf Basis von Daten des Robert Koch-Instituts die Zahl des Tests, der positiven Tests und die sich daraus ergebende Rate der positiven Tests zum 20.4.2021).
Rate der positiv Getesteten steigt geringer
Diese Rate der positiv Getesteten ist in den vergangenen Wochen kontinuierlich angestiegen, schreibt statista hier, und liegt nun in Kalenderwoche 16 bei 12,47 Prozent. Der Anstieg zur Vorwoche fällt mit 0,02 Prozentpunkten allerdings sehr gering aus. Während der zweiten Corona-Welle in Kalenderwoche 53/2020 lag die Positivenrate bei knapp 16 Prozent. Ab KW 13/2021 war ein deutlicher Rückgang der übermittelten durchgeführten PCR-Testungen im Vergleich zu den Vorwochen zu verzeichnen, was laut RKI "vermutlich unter anderem auf geschlossene ärztliche Praxen über die Osterfeiertage und -ferien zurückzuführen" war. Mittlerweile ist das Testaufkommen wieder auf das Niveau von vor den Feiertagen angestiegen.
Das RKI schätzt die Gefährdung für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland aber weiterhin als insgesamt als sehr hoch ein. Ein Grund dafür ist der hohe Anteil der Tests mit Hinweis auf diejenigen Mutanten, die sich zuerst in Großbritannien, Südafrika und Brasilien ausgebreitet haben. Laut RKI liegt der Reproduktionsfaktor R für die Virus-Variante B.1.1.7 aus Großbritannien etwa 0,5 Punkte höher als für die bisher zirkulierenden Varianten. Das bedeutet, dass ein Infizierter im Schnitt mehr Menschen ansteckt, als es beim älteren Coronavirus der Fall ist.
Aber man kann das Ganze auch als positives Zeichen sehen: Wir müssen weiter vorsichtig bleiben, und die AHA-Regeln mit Kontaktverboten, Abstand halten, Hygieneregeln beachten einhalten. Zusammen mit der zunehmend mehr geimpften Bevölkerung könnte die dritte Welle bald gebrochen werden und Verhältnisse wie in Indien sollten nicht drohen.
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