Aktuell warten viele Menschen ja noch auf ihre Impfung gegen das Coronavirus (SARS-CoV-2), die per Spritze beim Arzt oder in Impfzentren verabreicht wird. Während High-Tech-Impfstoffe eine Immunisierung ermöglichen, sollte man aber den Blick auf einfache Wirkstoffe und Schutzmechanismen nicht verlieren. Neben Abstand halten, Maske und Händewaschen könnte ein einfaches Nasenspray mit einem aus Rotalgen gewonnen Wirkstoff das Risiko an COVID-19 zu erkranken, um 80 % senken.
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Nasenspray mit Rotalgen-Wirkstoff schützt
Der pflanzliche Wirkstoff Carragelose® ist im Erkältungsspray algovir® enthalten, und schützt effektiv gegen das Eindringen von Erkältungsviren in die Zellen der Nasenschleimhaut. Das konnte in mehreren klinischen Studien gezeigt werden, wie diese Webseite erläutert. Die Carragelose®, die aus Rotalgen gewonnen wird, hindert die Viren daran, gesunde Schleimhautzellen in der Nase zu infizieren.
(Quelle: Pexels/Pixabay CC0 Lizenz)
Es ist daher naheliegend, den aus Rotalgen gewonnen Wirkstoff Iota-Carragelose zu testen, ob dieser gegen Infektionen mit SARS-CoV-2 schützen kann. Mir sind Informationen aus gleich zwei Quellen (die sich auf die gleiche Studie beziehen) zu diesem Thema unter die Augen gekommen.
Der Artikel soll keine Werbung für ein spezielles Produkt sein. Mir ist bei einer Recherche nach dem Wirkstoff lediglich die oben verlinkte Webseite mit der beschriebenen Wirkung und dem Handelsnamen algovir® für das Erkältungsspray unter die Augen gekommen. Bei einer weiteren Suche nach dem Namen des Erkältungsspray algovir® habe ich dann gesehen, dass dieses frei im Handel erhältlich ist. Im Rahmen der Offenlegung: Der vorstehende Link führt auf die Webseite von Amazon, und bei einer Bestellung wird mir eine geringe Provision gut geschrieben – wobei ich aus bisherigen Erfahrungen realistisch so max. 1 bis 2 Euro Einnahmen über die Lebenszeit des Artikels erwarten kann (alle Amazon-Einnahmen für solche Links aus meinen Blogs belaufen sich für 2021 bisher auf 64,07 Euro).
Zudem sollte auch bedacht werden, dass Aerosole über den Mund in die Lunge gelangen können und sich dort festsetzen. Ein Mund-Nasenschutz ist daher weiter erforderlich.
Studie aus Argentinien
Bei der Studie mit 400 Teilnehmern wurde in Argentinien getestet, wie wirksam der aus Rotalgen gewonnen Wirkstoff Iota-Carragelose gegen Infektionen mit SARS-CoV-2 schützt. Probanden, die vier Mal täglich das Nasenspray mit Iota-Carragelose benutzten senkten das relative Risiko einer SARS-CoV-2-Infektion um 80 Prozent – gegenüber den Probanden, die ein Placebo bekamen. Die Wissenschaftler aus Argentinien haben die Daten dieser klinischen Studie veröffentlicht, bei denen Probanden ein Nasenspray mit dem aus Rotalgen gewonnen Wirkstoff Iota-Carragelose verabreicht wurde. Die Kollegen bei heise haben das Ganze in diesem Beitrag aufbereitet.
Mitteilung der Uni Erlangen-Nürnberg
Ende April hat die Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg die Meldung Nasenspray gegen COVID-19, die sich auf die gleichen Daten der obigen Studie und auf eigene Forschungen stützt, herausgegeben. Auch dort heißt es: Nasenspray mit Iota-Carragelose – einem natürlichen Wirkstoff aus der Rotalge – könnte vor SARS-CoV-2-Infektionen schützen. In der Mitteilung wird auf erste Ergebnisse aus Studien mit Krankenhauspersonal verwiesen. Mehrere Laboruntersuchungen belegten in Zellversuchen bereits die Wirkung von Carragelose gegen das Coronavirus. Vor diesem Hintergrund könnte das spezielle Nasenspray die allgemeinen Schutzmaßnahmen gegen SARS-CoV-2 unterstützen und Infektionen vorbeugen.
Risikoreduktion um 80 Prozent
Carragelose wird aus Rotalgen gewonnen. Der natürliche Wirkstoff bildet einen Schutzfilm als physikalische Barriere und verhindert so, dass Viren die Schleimhaut infizieren, ihre Erbinformation in die Schleimhautzellen einschleusen und sich dort vermehren und ausbreiten. Dieser Mechanismus funktioniert bei vielen Erkältungsviren und – neuesten Erkenntnissen zufolge – auch beim Coronavirus SARS-CoV-2.
„Ein Carragelose-haltiges Nasenspray bewirkt eine 80-prozentige relative Risikoreduktion für eine Infektion mit SARS-CoV-2", sagt Prof. Dr. Ulrich Schubert, Forscher am Virologischen Institut – Klinische und Molekulare Virologie des Universitätsklinikums Erlangen. Diese Erkenntnis stammt aus der oben bereits erwähnten argentinischen Studie mit fast 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die täglich direkten Kontakt zu COVID-19-Erkrankten hatten. Die gleichmäßig auf zwei Gruppen aufgeteilten Probanden verwendeten drei Wochen lang entweder viermal täglich das Carragelose-Nasenspray oder ein Placebo. Das Nasenspray erwies sich, wie in allen bisherigen klinischen Studien mit Erkältungsviren, als sicher und gut verträglich.
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Untersuchungen im Labor belegten die antivirale Wirkung von Carragelose gegen SARS-CoV-2 in verschiedenen humanen Zellsystemen. Prof. Schubert erklärt: „Zusammen mit der klinischen Untersuchung bilden die Laborbefunde die Basis für eine solide wissenschaftliche Begründung, dass Carragelose eine deutliche Wirkung gegen SARS-CoV-2 hat."
Drei weitere klinische Studien zur Wirksamkeit und Verträglichkeit von Carragelose-Nasenspray, -Inhalationslösung und -Lutschpastillen in Bezug auf die Vorbeugung und Therapie von SARS-CoV-2-Infektionen sind bereits angelaufen. An diesen ist die Virologie des Uni-Klinikums Erlangen direkt beteiligt. Prof. Schubert und seine Forschungsgruppe kooperieren dabei mit der österreichischen Marinomed Biotech AG.
„Im Rahmen der Studien untersuchen wir Proben von Probanden, die Carragelose-Produkte angewendet haben, auf antivirale Effekte der Carragelose gegen SARS-CoV-2. Ziel ist es, die klinische Forschung am Patienten mit unserem Wissen und unseren Möglichkeiten zu unterstützen", erklärt Prof. Schubert.
Möglichkeiten zur Prävention ausschöpfen
Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene empfiehlt dem Klinikpersonal auf COVID-19-Stationen schon seit Dezember 2020 die Verwendung von Carragelose-Nasensprays. „Aber auch die Allgemeinbevölkerung kann damit ihre persönlichen Schutzmaßnahmen zur Vorbeugung erweitern", sagt Ulrich Schubert. „Angesichts der In-vitro-Daten bin ich davon überzeugt, dass der breite Einsatz von Carragelose-Sprays gerechtfertigt ist und einen Nutzen haben kann. Zum einen wirkt Carragelose praktisch nebenwirkungsfrei gegen SARS-CoV-2, zum anderen schützt sie auch gegen verschiedene Erkältungsviren, wofür es umfangreiche Belege aus dem Labor und aus klinischen Studien gibt. Jede verhinderte oder verkürzte Erkältung reduziert insgesamt die Belastung unseres Gesundheitssystems, das jede Entlastung gebrauchen kann", erklärt der Virologe.
Carragelose gegen SARS-CoV-2-Virusvarianten
Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO und dem European Centre for Disease Prevention and Control ECDC breiten sich mutierte Virusvarianten weltweit mit großer Dynamik aus. Die sogenannte britische Mutante B.1.1.7, die südafrikanische Variante B.1.351 und die brasilianische Variante P.1(20J/501Y.V3) stehen dabei unter besonderer Beobachtung.
„Carragelose ist ein Polymer, das das Virus durch eine elektrostatische Wechselwirkung umhüllt und es dabei neutralisiert. Deshalb sollte es für die Wirksamkeit auch keinen Unterschied machen, welche Virusvariante vorliegt", erklärt Ulrich Schubert. „Gerade angesichts der Mutationen, die sich aktuell immer rasanter ausbreiten, halten wir die Carragelose für eine echte Option in der Bekämpfung der Pandemie."
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