Mann wird das möglicherweise nicht gerne hören, aber es sieht wohl so aus, dass Frauen biologisch durch ihr X-Chromosom gegenüber dem Mann mit seinem Y-Chromosom deutlich im Vorteil sind. Oder man kann es auch platt ausdrücken: Frauen sind das stärkere Geschlecht, wie der kanadische Wissenschaftler und Autor Sharon Moalem in seinem Buch Das stärkere Geschlecht nachweist. Das sieht er jetzt in Zeiten von Corona auch durch Krankheitsverläufe bestätigt.
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Vorab: Es geht mir nicht um Geschlechterkampf oder den Ausgleich des Genderns – ich habe das Gendern als Verhunzung der Sprache hier in den Blogs abgeschafft und spreche sowohl Blog-Leserinnen und -Leser bei Beiträgen maximal einmalig gezielt an.
Es ist seit langem bekannt, dass Frauen länger als die Männer leben. Früher führte man dies auf Kriege, die Männer führen, ungesündere Lebensweise oder riskanteres Verhalten von Männern zurück, die die Lebenserwartung verkürzen. Kürzlich bin ich in der Neuen Züricher Zeitung (NZZ) auf dieses Interview mit Sharon Moalem gestoßen, und fand seine Ausführungen höchst interessant.
Frauen sind biologisch robuster
Moalem argumentiert, dass die X-Chromosome der Frau schlicht viel mehr Gene als das Y-Chromosom des Mannes habe. Die Gene bestimmen viele Eigenschaften eines Menschen (Haarfarbe, Größe etc.). Im Interview führt Moalem aus, dass viele Frauen in der Lage sind, deutlich mehr Farben als Männer zu unterscheiden, weil sie diese einfach differenzierter wahrnehmen. Männer erkennen höchstens eine Million Farben, leiden aber viel häufiger an Farbenblindheit. Manche Frauen können mehrere Millionen Farben sehen – alles eine Frage der Gene, die diese Fähigkeit bestimmt.
Bei Frühgeburten sind Mädchen gegenüber den Jungs im Hinblick auf Sterblichkeit und (neurologische) Schäden deutlich im Vorteil, wie Mediziner wohl festgestellt haben. Sharon Moalem, der nicht nur Genetiker, sondern auch Arzt ist und in der Ausbildung auf einer Neugeborenenstation gearbeitet hat, führt diese Erkenntnis als Beleg für seine Aussagen an. Diese Beobachtung brachte den Wissenschaftler dann auf die Idee, genau in diesem Bereich zu forschen.
Seine Aussage: In allem, was sehr kompliziert für den Körper ist, sind Frauen mit ihren 1000 Genen im X-Chromosom (im Vergleich mit dem Y-Chromosom der Männer) extra deutlich besser aufgestellt. Das hilft, Infektionen und Krankheiten besser zu überstehen. Zeigt sich auch statistisch, denn 80 Prozent der über 100-Jährigen sind zum Beispiel Frauen. Bei den 110-Jährigen sind es sogar 95 Prozent Frauen.
(Quelle: Pexels Kaboompics // Karolina CC0 Lizenz)
Die Natur verteilt die Vorteile auf das Geschlecht, welches die meisten Leitungen für Nachkommen erbringt. Bei Säugetieren sind dies die Mütter, die die Jungen groß zieht, während bei Vögeln das Männchen den Gen-Bonus im ZZ-Chromosom bekommt, weil es das Futter besorgt.
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Sehr interessant sind auch die Passagen im Interview zu COVID-19-Verläufen bei Männern und Frauen. Dort wird mit vielen Annahmen und Vorurteilen aufgeräumt. Frauen haben die besseren Überlebenschancen, nicht, weil sie weniger Rauchen oder nicht riskant Auto fahren, sowie keine Hände waschen. Der Vorteil bei einer schweren COVID-19-Erkrankung liegt in den Genen der Frauen, die mit dieser Infektion im Körper schlicht besser fertig werden. Beleg ist u.a. die Sterblichkeit bei COVID-19, Mers und SARS, wo Männer deutlich schlechter als Frauen aufgestellt sind.
Ich fand den Beitrag, wenn man diesen unvoreingenommen liest, höchst interessant. Der Deutschlandfunk hat das Thema in diesem Beitrag aufgegriffen und hier gibt es einen Beitrag von weiteren Forschern. Das dürfte auch ein weiteres Beleg sein, im medizinischen Bereich deutlich in der Behandlung und Medikamentendosierung zwischen Männern und Frauen zu unterscheiden. Denn Frauen bekommen heute die gleiche Dosierung wie Männer, obwohl sie oft wesentlich weniger dosierte Medikamente benötigen würden.
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