Die gesetzlichen Krankenkassen sind wohl ausgabenmäßig am Limit und müssen die Zusatzbeiträge für 2022 anheben. Sofern von der Politik keine Änderungen am Gesundheitswesen kommen, dürfte der Beitrag für gesetzlich Krankenversicherte in den kommenden Jahren zusätzlich steigen. Das ist die Information, die sich aus zwei Meldungen der letzten Tage ergibt.
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Krankenkassenbeiträge steigen 2022
Es ging die Tage bereits durch die Medien: Mehrere gesetzliche Krankenkassen sind auf Grund der Ausgabensituation gezwungen, die Zusatzbeiträge, die zum Grundbeitrag erhoben werden dürfen, zu erhöhen. Die Krankenkassenliste des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) zeigt, dass 18 von 97 gesetzlichen Krankenkassen den Zusatzbeitrag für 2022 erhöht haben. Speziell die allgemeinen Ortskrankenkassen (AOKs) sind mit neun Einträgen in der Liste mit Erhöhungen zu finden.
(Quelle: Pexels/Pixabay CC0 Lizenz)
Die Beitragsliste mit den Zusatzbeiträgen ist hier abrufbar. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) hat in diesem Artikel die Krankenkassen, die diese Beiträge erhöht haben, mit dem alten und dem neuen Zusatzbeitrag aufgelistet.
Krankenkassen bekommen Finanzierungsproblem
Es klingt bereits in obigem RND-Artikel an: "Die finanzielle Perspektive der gesetzlichen Krankenversicherung GKV hat sich zuletzt verdüstert", sagte die neue Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands, Carola Reimann. Finanzierungslöcher der Jahre 2021 und 2022 seien durch gesetzliche Zuschüsse gestopft worden. Und vom GKV-Spitzenverband äußerte sich Dr. Doris Pfeiffer in einem Interview die Tage so: Wird nichts unternommen, müssen die Beiträge Anfang 2023 um fast einen Prozentpunkt steigen.
Die Koalition habe sich auf langjähriges Drängen des GKV-Spitzenverbands darauf geeinigt, das Problem der zu geringen Krankenkassen-Beiträge, die der Bund für die Hartz-IV-Empfänger zahlt, anzugehen. Es ist schlichtweg nicht die Aufgabe der Beitragszahlenden der gesetzlichen Krankenversicherung, Aufgaben des Staates zu finanzieren. Wir erwarten von der neuen Bundesregierung, dass der gesetzlichen Krankenversicherung die tatsächlich entstehenden Kosten erstattet werden, also insgesamt zehn Milliarden Euro mehr als bisher, so Pfeiffer.
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