Exoplanet YZ Ceti b könnte Magnetfeld haben

Astronomen haben den Exoplaneten YZ Ceti b untersucht und sind auf sich wiederholende Radiosignale gestoßen. Die Forscher folgern daraus, dass der Exoplanet ein Magnetfeld besitzt. Das wäre hilfreich für Leben auf einem Exoplaneten.


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YZ Ceti  ist ein Roter Zwerg im Sternbild Cetus (Walfisch), der nur etwa 12 Lichtjahre von unserer Sonne entfernt ist. Der auch als Gliese 54.1, IRAS F01100-1716, LTT 670 oder TIC 439403362 bezeichnete Stern hat etwa 13 % der Masse der Sonne und 17 % ihres Radius. Wegen der geringen scheinbaren Helligkeit von nur etwa 12 mag ist der Stern mit dem bloßen Auge nicht beobachbar. Diese Sonne besitzt ein Planetensystem, das aus mindestens drei, möglicherweise aber auch vier, Exoplaneten besteht.

Der Planet YZ Ceti b ist dem Stern so nahe, dass er eine volle Umkreisung in nur zwei Tagen absolviert. Zum Vergleich: Die kürzeste Planetenumlaufbahn in unserem Sonnensystem ist die des Merkurs mit 88 Tagen.

Wenn das Plasma von YZ Ceti vom Magnetfeld des  Planeten abprallt, gibt es eine Wechselwirkung mit dem Magnetfeld des Sterns selbst. Dieser Vorgang erzeugt Radiowellen, die stark genug sind, um auf der Erde beobachtet zu werden. Die Stärke dieser Radiowellen kann dann gemessen werden. Dies ermöglicht den Astronomen eine Abschätzung, wie stark das Magnetfeld des Planeten sein könnte.

Radiowellen von YZ Ceti

Die Forscher Sebastian Pineda und Jackie Villadsen beobachteten mit dem Karl G. Jansky Very Large Array, einem Radioteleskop des National Radio Astronomy Observatory der U.S. National Science Foundation, verschiedene Sterne mit nahen, kleines Exoplaneten.

Von Jupiter-großen Exoplaneten sind Magnetfelder bekannt. Aber es gab die Frage, ob auch kleine Felsplaneten ein Magnetfeld haben. Da Magnetfelder unsichtbar sind, ist es schwierig festzustellen, ob ein entfernter Planet tatsächlich eines hat, erklärt Villadsen.

"Wir suchen nach Planeten, die sehr nahe an ihren Sternen liegen und eine ähnliche Größe wie die Erde haben. Diese Planeten sind viel zu nah an ihren Sternen, als dass man dort leben könnte, aber weil sie so nah sind, pflügt der Planet quasi durch eine Menge Zeug, das vom Stern kommt." So hofften die Forscher, Magnetfelder bei solchen Exoplaneten nachzuweisen und waren bei YZ Ceti erfolgreich.

Die Forscher beobachteten ein sich wiederholendes Radiosignal, das vom Stern YZ Ceti ausgeht.  "Wir haben den anfänglichen Ausbruch gesehen, und er sah wunderschön aus", sagte Dr. Sebastian Pineda, Astronom im Labor für Atmosphären- und Weltraumphysik an der Universität von Colorado Boulder. "Als wir sie wieder sahen, war das ein deutlicher Hinweis darauf, dass wir hier vielleicht wirklich etwas [wie ein Magnetfeld] haben."


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Dr. Pineda und seine Kollegin Dr. Jackie Villadsen von der Bucknell University und dem Vassar College stellen die Theorie auf, dass die von ihnen entdeckten stellaren Radiowellen durch die Wechselwirkungen zwischen dem Magnetfeld des Exoplaneten und dem Stern, den er umkreist, erzeugt werden.

Die Forscher haben ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift »Nature Astronomy« veröffentlicht. Deutschsprachige Zusammenfassungen finden sich bei scinexx.de und Spiegel Online.


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