Es ist eine neue Entdeckung, die Licht ins Dunkel des Pyramidenbaus bringt. Denn die Pyramiden lagen einst an einem Nebenarm des Nils und die Baummeister haben die Steinblöcke zum Bau über den Nil heran geschifft.
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Die Pyramiden von Gizeh
Die Pyramiden von Gizeh wurden zur Zeit der 4. Dynastie von den Königen Cheops, Chephren und Mykerinos errichtet (2590 – 2470 v. Chr.) und gehören zu den bekanntesten und ältesten erhaltenen Bauwerken der Menschheit. Sie stehen am westlichen Rand des Niltals, etwa acht Kilometer südwestlich der Stadt Gizeh (Gîza). Sie sind rund 15 km vom Kairoer Stadtzentrum entfernt und sind das einzige erhaltene der sieben Weltwunder der Antike.
Die Cheops- und die Chephrenpyramide sind die höchsten Bauwerke des gesamten Altertums, die die Höhe des babylonischen Turms um mehr als ein Drittel überragten. Die Forschung ist immer noch nicht sicher, wie die alten Baumeister in der Lage waren, die Pyramiden zu errichten und wie die Steinblöcke auf das Plateau von Gizeh transportiert wurden. Letzteres scheint nur aufgeklärt, denn die Pyramiden lagen ursprünglich am Nil.
Verlandeter Seitenarm des Nil entdeckt
Ein Forschungsteam um die Geoforscherin Hader Sheisha (Universität Aix-Marseille) rekonstruierte, laut Wikipedia, die klimatischen Bedingungen zur Zeit des Pyramidenbaus. Damals gab es einen inzwischen ausgetrockneten Seitenarm des Nil, den Khufu-Arm. Dieser führte fast bis an die Pyramiden. Auf diesem Seitenarm konnten Baumaterialien für die Pyramiden herangeschafft werden.
Das Team gewann durch Bohrungen entlang des vermuteten Seitenarmverlaufs Bohrkerne, analysierte diese im Labor und fand Pollenspuren von Rohrkolben, Papyrus und andere Pflanzen, die im oder am Wasser wachsen. Die Ergebnisse wurden 2022 veröffentlicht (siehe diesen scinexx-Artikel).
Reste von Hafenanlagen und befestigten Ufern im Boden östlich der Pyramiden sind ebenfalls Indizien dafür, dass die Quader aus Steinbrüchen den Nil hinab per Schiff zu den Pyramiden transportiert wurden. Vermutlich waren diese Transporte damals zumindest während des jährlichen Nil-Hochwassers möglich
Auf spectrum.de findet sich dieser Artikel zu den neusten Erkenntnissen über den Nebenarm des Nil. Basis für diesen Artikel ist wohl eine neue Arbeit von Wissenschaftlern um die Geologin Eman Ghoneim von der University of North Carolina Wilmington. Die Wissenschaftler wollen nachgewiesen haben, dass die allermeisten Grabmäler der Könige tatsächlich per Schiff erreichbar waren. Ihre Forschungen veröffentlichten sie im Fachblatt »Communications Earth & Environment« von »Nature«.
Im Artikel auf spectrum.de findet sich auch eine Karte des ausgetrockneten Nebenarm des Nils, wo zu sehen ist, wie nah dieser Nebenarm an den alten ägyptischen Königsstätten vorbei führt. Auch Spiegel Online befasst sich in diesem Beitrag mit der neuesten Entdeckung der Wissenschaft.
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