Neueste Erkenntnis bei der Durchmusterung des Sternhaufens NGC1333 mit dem James Webb (JWST) Weltraumteleskops. Astronomen haben dort sechs Objekte gefunden, die selbst keine Sterne sind, aber auch nicht an einen Stern gebunden sind. Es handelt sich wohl um "frei fliegende Planeten".
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Sternentstehung im Reflexionsnebel NGC1333
NGC 1333 wird als Reflexionsnebel bezeichnet, und befindet sich im Sternbild Perseus. Es handelt sich um ein riesiges Sternentstehungsgebiet mit jungen, weniger als eine Million Jahre alten Sternen, welches 960 Lichtjahre von unserer Sonne entfernt ist.
Sechs Objekte in NGC1333 entdeckt
Ein Forscherteam hat mit dem James-Webb-Weltraumteleskop (JWST) sechs wahrscheinliche "Schurkenplaneten", wie sie die Objekte bezeichnen, in NGC 1333 entdeckt. Solche Objekte haben eine planetenähnliche Masse, umkreisen aber keine Muttersterne.
Drei neu entdeckte Objekte (grüne Kreise) in NGC 1333
Die neu entdeckten Objekte haben Massen zwischen dem Fünf- und Zehnfachen unseres Planeten Jupiter. Diese "abtrünnigen" Planeten müssen in einem Prozess entstanden sein, bei dem normalerweise Sterne entstehen. Aber es hat nicht zur Entstehung eines Sterns gereicht. Die Objekte haben einige der geringsten bekannten Massen für solche Himmelskörper, die bei der Sternbildung entstehen.
Die entdeckten Objekte ergänzen eine wachsende Zahl von Belegen dafür, dass die Physik dessen, was Astronomen „Sternentstehung" nennen, auch kleinere planetenähnliche Objekte mit einer Masse hervorbringen kann, die um ein Vielfaches größer sind, als die des Jupiters.
Ray Jayawardhana, ein Astrophysiker und Hauptautor der Studie, erklärt: "Es stellt sich heraus, dass die kleinsten frei schwebenden Objekte, die sich wie Sterne bilden, sich in ihrer Masse mit riesigen Exoplaneten überschneiden, die nahe Sterne umkreisen."
Die Forscher fanden jedoch keine Objekte mit einer Masse unter dem Fünffachen der Jupitermasse, obwohl die Empfindlichkeit von JWST es ihnen erlauben würde, sie zu sehen. Dies lässt die Forscher vermuten, dass sie einen Schwellenwert identifiziert haben – Objekte, die leichter sind als dieser, werden zu Planeten.
Die Entdeckung wurde kürzlich in Astronomie veröffentlicht – die Kollegen von heise haben in diesem deutschsprachigen Beitrag einige Erkenntnisse aus der Studie zusammengefasst.
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