Fotos der deutschen Gauß Antarktis-Expedition (1901-1903) zugänglich

Interessante Geschichte für Menschen, die sich für historische Ereignisse interessieren. Vor über 120 Jahren fand eine deutsche Expedition zwischen 1901-1903 in die Antarktis statt. Jetzt sind historische Fotos aufbereitet worden und sollen der Öffentlichkeit einen Einblick in den Alltag der Forscher geben.

Die Gauß-Expedition (1901–1903) war die erste deutsche Antarktisexpedition und wurde vom Polarforscher und Geologieprofessor Erich von Drygalski geleitet. Der Name der Expedition leitet sich vom Großsegler Gauß ab, auf dem die Expeditionsteilnehmer zur Antarktis fuhren und sich (am am 1. März 1902) im Eis einfrieren ließen. Das Ziel der Expedition war die Erforschung des unbekannten Gebietes südlich der Kerguelen.

Die Zeit, als die Gauß im Eis eingefroren war, wurde für intensive Forschungstätigkeiten genutzt. Viele meteorologische und zoologische Daten und Beobachtungen wurden gesammelt. Diese füllten später einen 22-bändigen Expeditionsbericht.

Mit Schlitten wurden sieben Reisen in die Umgebung unternommen, und mithilfe eines mit Wasserstoff gefüllten Fesselballons wurde der weitere Umkreis beobachtet. Bei drei Aufstiegen am 29. März 1902 erreichte der Ballon eine Höhe von etwa 500 Metern. Dabei wurde nahe der Küste auch eine dunkle Erhebung gesichtet und zum Ziel einer Erkundungsfahrt. Die Wissenschaftler entdeckten in etwa 80 Kilometer Entfernung einen erloschenen Vulkan, dem sie den Namen "Gaußberg" gaben, und vermaßen seine Höhe mit 371 Metern. Weitere Details der Expedition lassen sich dem verlinkten Wikipedia-Artikel entnehmen.

Fotos der Gauß-Expedition

Während der Gauß-Expedition entstanden zahlreiche Fotos, die auf Glasplatten gebannt wurden. Die Aufzeichnungen und Bilder seiner Forschungsreise überließ der Epeditionsleiter Drygalski noch zu Lebzeiten dem Leipziger Museum für Länderkunde (einem Vorläufer des heutigen IfL). Dieses hat die 1400 historischen Fotos, die damals entstanden und bisher unbekannte Landschaften zeigten, digitalisiert und will diese der Öffentlichkeit zugänglich machen.

Besatzung der Gauß
Besatzung der Gauß; Quelle: Leibniz-Institut für Länderkunde

Die Seite scinexx.de hat Ende Februar 2025 den Artikel Historische Fotos zeigen erste deutsche Antarktis-Expedition zum Thema veröffentlicht. Eine Replik gibt es bei Focus Online. In beiden Artikeln lassen sich erste Fotos dieser Serien ansehen. Die Artikel verlinken auch auf die Seite des Leibniz-Institut für Länderkunde, wo sich die Fotos abrufen lassen sollen. Aber am 28. Februar und am 1. März 2025 ist es mir nicht gelungen, Fotos abzurufen – entweder kam nur eine Suchseite oder es wurde ein Server-Fehler gemeldet.

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2 Antworten zu Fotos der deutschen Gauß Antarktis-Expedition (1901-1903) zugänglich

  1. Info sagt:

    Javascript, alle Cookies erlauben, Einverständniserklärung geben(technisch notwendige) dann funktioniert es irgendwann – 279 Bilder.

    #272 abgefahrene Pflanzen dieser "Kerguelenkohl" auf den Kerguelen…

  2. Ralf Lindemann sagt:

    Die Badische Landesbibliothek in Karlsruhe hat die passende Publikation im Angebot:

    Erich von Drygalski: Zum Kontinent des eisigen Südens. Deutsche Südpolarexpedition. Fahrten und Forschungen des "Gauß" 1901-1903. Mit 400 Abbildungen im Text und 21 Tafeln und Karten, Berlin 1904

    Der historische Druck (in Fraktur) ist hier verfügbar:
    https://digital.blb-karlsruhe.de/id/7020115

    Beim Durchblättern des Expeditionsberichts wird man fast ein bisschen neidisch. Das war eine spektakuläre Forschungsreise. Hier ein kleines Zitat aus dem 19. Kapitel "Die Drift im Scholleneis":

    "Am Morgen des 10. Februar stand jedenfalls soviel fest, daß wir noch eingeschlossen waren; eine große Scholle schien sich unter das Schiff geschoben zu haben und auch vorne und hinten lagen wir fest. Ringsherum waren Waken [1] mit Trümmern und Eisbrei gefüllt, teilweise auch offen. Versuche mit der Maschine, vorwärts oder rückwärts zu gehen, hatten keinen Erfolg. Ruser [2] schob es auf die schlechte Steuerung des "Gauß", der in den Wind gehen wollte; die Maschine wäre für die Höhe der Masten zu schwach; bei geradem Kurs und geringem Wind hätte das Schiff gute Fahrt und breche auch kräftig das Eis, aber gegen den Wind vermöchte es nichts auszurichten. Viel lag wohl auch daran, daß der "Gauß" jetzt in jeder Richtung, in welcher er ging, fortwährend Stöße des Eises empfing und dadurch dauernd abgelenkt wurde." (S.509)

    ___________________
    * Wake: natürliche Öffnung der Eisdecke
    * Hans Rusen, der Kapitän

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