Das hätte schief gehen können, ein drei Meter großer Asteroid mit der Bezeichnung 2019 MO ist am 22. Juni 2019 um 21:45 mit der Erde kollidiert und in den oberen Schichten der Erdatmosphäre zerbrochen. Der Himmelskörper wurde nur Stunden vorher entdeckt und die Berechnungen der NASA ergaben, dass er eigentlich an der Erde vorbei fliegen sollte.
Anzeige
Die NASA unterhält ein eigenes Programm, um erdnahe Asteroiden, die uns gefährlich werden können, frühzeitig zu erkennen. Bei 2019 MO ist das aber fast schief gegangen. Das Objekt wurde am 22. Juni 2019 im Rahmen des ATLAS–MLO-Programms entdeckt, und vier Mal kurz für 30 Minuten beobachtet. Wegen der geringen Größe war der Himmelskörper nur noch ca. 500.000 km von der Erde entfernt, als er von Teleskopen erfasst wurde. Um eine Vorstellung zu haben: Das entspricht dem Unterfangen, etwas von der Größe einer Mücke aus einer Entfernung von 500 Kilometern zu entdecken.
"Asteroid collision with Earth ruled out by NASA – hours later, it smashes into Caribbean":https://t.co/ECwuMBjTct
Wait, wait, I've got it. If nukes won't work, can't we stop hurricanes by throwing asteroids at them?
— Vess (@VessOnSecurity) September 7, 2019
Über den obigen Tweet wurde ich auf den Fall aufmerksam, denn die NASA ging auf Grund der wenigen Beobachtungsdaten davon aus, dass der Himmelkörper die Erde verfehlen würde. Die Wikipedia schreibt, dass man den Körper bei der Entdeckung auf 160 Meter Durchmesser schätzte, der die Erde in 14 Millionen Kilometer passieren würde.
Wenige Stunden später trat der in Wirklichkeit nur 3 Meter große Brocken südlich von Puerto Rico mit einer Geschwindigkeit von 14,9 Kilometer/Sekunden in die Erdatmosphäre ein und zerplatzte schließlich. Die Bruchstücke verteilten sich in der Karibik. Der Einschlag wurde von dem GOES-16 Wettersatelliten beobachtet und der Explosionsknall konnte bis in 2000 km Entfernung gehört werden.
Un asteroide llamado 2019 MO entró en la atmósfera terrestre y explotó el pasado sábado a unos 400 kilómetros al sur de Puerto Rico, según imagen registrada por el satélite GOES-16, de la Administración Nacional Oceánica y Atmosférica de Estados Unidos (NOAA) pic.twitter.com/2npnmvy8qH
— Francisco Camacho (@camachosoft) June 27, 2019
Das Ganze offenbart aber ein Problem: Trotz Beobachtungsstationen werden kleiner Körper, die der Erde nahekommen oder diese treffen, nicht und nur sehr spät entdeckt. In den Unterlagen der ESA wurde eine frühere Beobachtung des Körpers vermerkt, bei der der Körper damals ca. 65.000 km Entfernung an der Erde vorbei flog. Auch dort wurde der Körper nur Tage vor dem Vorbeiflug entdeckt.
Die Wikipedia hält in diesem englischsprachigen Beitrag einige Informationen zu 2019 MO bereit. Dann gibt es noch den Bericht des britischen Revolerblatts Express, welcher in obigem Tweet verlinkt wurde. Der Artikel enthält aber nette Fotos bzw. Zeichnungen, wie der Einschlag ausgesehen haben könnte. Bei der Recherche zu diesem Artikel bin ich dann noch auf einen Spiegel Online-Beitrag vom Juni 2019 gestoßen, in dem die Beobachtung des Wettersatelliten samt Foto thematisiert wurde.
Anzeige