Wissenschaftler haben eine versteinerte Wanze (oder ein Käfer) gefunden. Das Tier hat vor 50 Millionen Jahren gelebt. Die Genitalkapsel dieses Käfers ist so klein wie ein Reiskorn. Aber die Versteinerung ist so gut erhalten, dass die Forscher nach all dieser Zeit ihre Geheimnisse lüften konnten.
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Ich bin über den nachfolgenden Tweet auf diese wissenschaftliche Thematik aufmerksam geworden, die durch CNet in diesem Artikel aufgegriffen wurde.
Es ist einfach atemberaubend, wie gut die Farben und Kontouren der fossilierten 'Mörderwanze' im Stein erhalten geblieben sind (siehe auch den Artikel des Smithsonian Magazines). Dieses Fossil wurde in Colorado gefunden und gehört zu einer Art, die nun als Aphelicophontes danjuddi benannt wurde.
Die fossile Mörderwanze, die in Papers in Palaeontology beschrieben wurde, hat die Aufmerksamkeit der Paläontologen geweckt, weil das seltene Exemplar seine Genitalien intakt hat. Der aus 50 Millionen Jahre altem Gestein präparierte Käfer ist exquisit erhalten, fast sieht es so aus, als ob der Käfer aus dem Stein kriecht. Sogar die farbigen Bänder entlang der Beine und des Körpers des Insekts sind sichtbar. Und so wie es außergewöhnlicher Umstände bedurfte, um das Fossil zu bilden, so bedurfte es auch eines glücklichen Zufalls, um die Geschichte dieses Insekts aus dem Eozän zusammenzusetzen.
Das Insekt stammt aus einer Zeit, als riesige Seen weite Teile des späteren Westens der USA bedeckten. Umgeben von warmen, halbtropischen Wäldern, die Lemuren-Verwandte, frühe Fledermäuse und andere Lebewesen beherbergten, begruben diese Seen schnell Organismen, die sich auf dem schlammigen, sauerstoffarmen Grund ansiedelten und viele von ihnen sind versteinert. Diese als Green River Formation bekannte Gesteinseinheit hat einige der exquisitesten und detailliertesten Fossilien hervorgebracht, die je gefunden wurden.
Steinbrüche in Privatbesitz haben sich darauf spezialisiert, Fossilien aus der Green River Formation abzubauen, zu reinigen und zu verkaufen, insbesondere seltene Arten. So kam die Hälfte des fossilen Mörderkäfers, der in der Studie vorgestellt wurde, in den Besitz des privaten Fossiliensammlers und Studienmitautors Yinan Wang. Es hieß, dass die andere Hälfte einem anderen privaten Sammler, Dan Judd, gehörte, der das zweite Stück dem Forschern der neuen Studie spendete.
Die Besonderheit: Das gesamte Tier ist mit seiner Fortpflanzungsanatomie erhalten geblieben. "Genitalien sind wichtige Merkmale von Insekten, die oft zur Beschreibung und Definition von Arten herangezogen werden", sagt ein Forscher. Allerdings sind diese Organe bei fossilen Raubwanzen selten zu sehen. Bei diesen Gliederfüßern ist die Genitalanatomie so unverwechselbar wie ein Fingerabdruck, um die Art zu bestimmen. Der Fund kann die Forschern viel über den prähistorischen Lebensraum verraten.
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