Anfang Juli 2023 war ich auf der Bundesgartenschau in Mannheim. In Teil I hatte ich Hinweise zum Besuch und dem Konzept gegeben. In Teil II geht es um meine persönlichen Eindrücke, festgehalten in Fotos.
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Nachfolgend finden sich deshalb noch einige ausgewählte Fotos mit Impressionen von der BUGA 23.
BUGA 23: Blumenbeet
BUGA 23: Blumen und Gras
BUGA 23: Blumen und Nachhaltigkeitsbäume
Auffällig war, dass die Bepflanzung im Juli 2023 – neben Rosenbeeten – zu einem Teil aus Beeten bestand, in denen "Trockenpflanzen", die kaum Wasser benötigen, bestand. Nachfolgendes Foto zeigt eine Impression aus einem solchen Beet.
BUGA 23: Gärten der Zukunft? Zinnien und Trockenpflanzen
An Blumen waren neben Rosenfeldern auch Zinnien, Rittersporn, Dahlien, Phlox und Lilien in Beeten mit vielen Gräsern kombiniert.
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BUGA 23: Blumen (Dahlien, Zinnien, Tagetes … und Bäume)
BUGA 23: Zinnien geht immer
BUGA 23: Sonnenhut
BUGA 23: Blumenbeet mit Dahlien, Sonnenhut und mehr
BUGA 23: Blumenbeet mit etwas zu wenig Farbenpracht
BUGA 23: Deprimierendes Blumenbeet mit "blassen Blumen
Einige der Blumenbeete wirkten aber auf mich regelrecht deprimierend, weil dort Blumen mit Gräsern und Trockenpflanzen kombiniert waren, die nur sehr blasse Farben (Weiß, blass Rosa) aufwiesen. Wenigstens hatte es in einigen Beeten Blumen wie die nachfolgend fotografierte Lilie – etwas was immer geht.
BUGA 23: Eine Lilie wagt sich vor
Ein Teil der BUGA widmet sich der Ernährung, so dass dort kleine Felder, vermeintliche "Bauergärten" und Schauprojekte für Schulklassen eingerichtet wurden. Das riesige Hochbeet aus nachfolgendem Foto wird so in keinen Garten passen.
BUGA 23: Riesiges Hochbeet, aber magere Ausbeute
Was mir spontan (als alter Bauernsohn) in diesem Bereich aufgefallen ist: Natürlich ist es irgendwie lobenswert, dass die BUGA 23-Planer die Nachhaltigkeit und Ernährung im Blick hatten. Aber die Bepflanzungen der Hochbeete und auch "Bauerngärten" sowie deren Gestaltung war "deprimierend". Die Pflanzen waren in Hochbeeten wie in obigem Foto recht mickrig (gut, es ist ein schlechtes Gartenjahr, auch in meinem Garten ist alles ein Stück zurück). Aber Wurzelgemüse in wenigen Zentimeter tiefer Erde geht schief. Kohrabi oder rote Beete sahen schon auf den ersten Blick nach "das wird nichts, und ist verholzt" aus. Mangold aller Ortens – wer isst den? (ich habe gelegentlich Mangold im Garten, aber die Pflanze ist gewöhnungsbedürftig – schmeckt für mich schnell nach den Rüben und Rübenblättern, mit denen wir früher unsere Kühe gefüttert haben).
Zudem fiel mir auf, dass viele der Pflanzen wie Mangold bereits geschossen waren und Samen bildeten. Die "Bauerngärten", wo ein paar Buchen- oder Weidenschösslinge zu irgend einem "Gehege" oder "Bohnenstangen" für diese Pflanzen kombiniert worden waren, hätten meiner Oma in den sechziger Jahren den Ausruf "der Müll kommt mir nicht in den Garten" entlockt. Ja, es gab Spaliere an Bohnenstangen in unserem Bauerngarten und ich habe auch "Erbsenreiser" in den nahen Haselnusshecken geschnitten. Aber das wurde dann akkurat in den Beeten präsentiert – während manche "Schau-Bauergärten" der BUGA-Freifläche auf mich persönlich den Eindruck des "lieblos arrangiert" machten – aber das ist definitiv Ansichtssache (zur Kultivierung der Vorurteile hätten meine Frau und ich "sieht aus wie ein von Ökos gestalteter Garten" gelästert, obwohl wir auf Nachhaltigkeit, Umweltschutz und weitgehend umweltgerechte Gartenbepflanzung achten).
Bewundert habe ich die jungen Leute, die sich in den Schaubereichen zur Ernährung erfolglos abmühten, Schulklassen mit desinteressierten Schülern aus der Stadt die Natur und Pflanzen zur Ernährung nahe zu bringen. "Wo kommen die Erbsen denn her?" "Aus dem Supermarkt" war die Antwort. Von daher kann ich das Konzept der BUGA-Planer zwar schon verstehen, ob es die "Klientel" aber erreicht, da würde ich ein Fragezeichen dran machen.
Abschließend habe ich die Seilbahn zum Luisenpark genommen, um der zweiten BUGA-Fläche einen Besuch abzustatten. Das Gehege mit zwei Milchkühen, in Nähe der Seilbahnstation entlockte jungen Müttern "kuck mal, da sind Kühe", dürfte aber älteren Besuchern nicht als Highlight in Erinnerung bleiben. Die Planzenhäuser mit tropischen Gewächsen kenne ich persönlich aus dem Palmengarten in Frankfurt. Da muss ich nicht zur BUGA in Mannheim fahren.
BUGA 23: Chinesisches Teehaus im Luisenpark
Zu diesem Zeitpunkt stellte ich für mich persönlich ernüchtert fest, dass der Luisenpark eigentlich ein Erholungspark (wie der Palmengarten in Frankfurt) von Mannheim war, der gegen Eintritt von den Bewohnern der Stadt besucht werden kann. Die BUGA-Besucher können mit ihrem Ticket den Luisenpark per Seilbahn mit besuchen. Einziges "Highlight" für mich war das chinesische Teehaus, dessen Eingang in obigem Foto zu sehen war.
Ansonsten habe ich den Aufenthalt im Luisenpark genutzt, um etwas zu essen (Currywurst mit Pommes für 9,50 Euro) und die Füße etwas auszuruhen. Danach ging es recht schnell per Seilbahn zum Spinelli-Gelände zurück und dann zum Pendelbus am Ausgang, der mich zum Parkgelände zurück brachte.
Kurzes persönliches Fazit
Ich kann das Konzept der BUGA 23-Planer und deren Themenpunkte Klima, Ernährung, Nachhaltigkeit zwar verstehen. Auch scheint mir die spätere Umwidmung des Spinelli-Kasernengeländes in Wohnsiedlungen sinnvoll.
Aber ich formuliere es mal so: Es gibt Ausflüge und Besichtigungen, von denen komme ich begeistert zurück und habe den Wunsch "das musst Du noch mal machen, war einfach genial". Der BUGA 23-Besuch gehört leider nicht zu dieser Kategorie. Denn am Ende des Tages musste ich mir eingestehen, doch arg enttäuscht von der BUGA 23 abgefahren zu sein. Die Aufteilung in zwei Freiflächen mit Integration des bestehenden Luisenparks mag für Besucher zwar nett sein – für mich passte es aber irgendwie nicht zur Bundesgartenschau.
Deprimierend empfand ich auch viele der auf den Freiflächen des Spinelli-Geländes angelegten Blumenbeete. Möglicherweise war es der Saison geschuldet, aber mit Gräsern (mit trockenen Halmen), Trockenpflanzen und weiß oder rosa blühenden Blumen gestaltete Beete wirken auf mich blass, nicht wie Sommer wo ich Stockrosen, Blatterbsen oder andere farbenfrohe Blüten der Bauerngärten erwartet hatte. Wenn ich solche Impressionen wie aus den BUGA-Gärten möchte, pflege ich im Palmengarten in Frankfurt in den Stein- und Trockengarten zu gehen. Immerhin hatte ich im Palmengarten diesen Frühsommer noch Klatschmohn und andere farbenfrohe Blüten als Farbtupfer in der Welt des Steingartens.
Dahlien im Garten (war in einigen BUGA-Beeten die dominierende Blumenart) empfinde ich persönlich ebenfalls als deprimierend – erinnert mich an den Herbst und die Zeit, wo Dahlien auf die Gräber unserer Verstorbenen gestellt wurden.
Vieles mag meiner persönlichen Erfahrungswelt geschuldet sein. Vielleicht hatte ich auch einfach zu viele Erwartungen an diesen Besuch. Unbewusst habe ich wohl Eindrücke einer Landesgartenschau aus Bad Nauheim (2010) als Referenz genommen. Dort bin ich seinerzeit durch "traumhafte Gärten", die von Landschaftsplanern zur Vermittlung von Anregungen angelegt worden waren, gewandelt. Einfach mal an bestimmten Punkten hinsetzen, die Blickachsen des Planers wirken lassen und das Arrangement auf typischerweise 5×5 oder 10×10 Meter-Flächen für eigene Inspirationen aufnehmen; das war das, was wir damals mit genommen haben.
Auf der BUGA 23 in Mannheim hatte ich dieses Erlebnis auf den Freiflächen des Spinelli-Geländes oder im Luisenpark bei keinem der Exponate. Gefallen haben mir zwar die Konzepte zur Bepflanzung senkrechter Wände – das brauche ich persönlich nicht. Und auch die Halle mit Deko-Elementen der Floristik war inspirierend, aber die Objekte waren oft so groß, dass sie in typischen heutigen Stadthäusern niemals untergebracht werden können – wenn dein Wohnzimmer von einem solchen Dekokranz mit 2 Meter Durchmesser dominiert wird, passt das irgendwie nicht. Die Halle mit Konzepten zur Wasseraufbereitung etc. habe ich weitgehend ausgelassen – ich nutze seit 23 Jahren eine Regenwasserzisterne zur Gartenbewässerung sowie im Haus für Toilettenspülung und Waschmaschine.
Persönlich würde ich nicht noch einmal zur BUGA 23 fahren und hätte mir den Aufwand der Fahrt nach Mannheim sparen können, um den Tag sinnvoller zu verbringen. Andererseits kenne ich Menschen in meinem Umfeld, die sogar ein zweites Mal zu Besuch auf die BUGA 23 gefahren sind. Geschmäcker sind halt (glücklicherweise) verschieden – und da das hier ein persönlicher Blog ist, habe ich meine Eindrücke von der BUGA 23 ungefiltert niedergeschrieben.
Artikelreihe:
Impressionen von der Bundesgartenschau 2023 in Mannheim – Teil I
Impressionen von der Bundesgartenschau 2023 in Mannheim – Teil II
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