Zugspitze: Brach Bergsturz in der Bronzezeit den Gipfel ab?

Deutschlands höchster Berg ist die Zugspitze. Ganze 2962 Meter liegt der Gipfel über dem Meeresspiegel. Aber es könnte durchaus sein, dass die Zugspitze zu früheren Zeiten ein Dreitausender gewesen ist. Erst ein Bergsturz in der Bronzezeit hat den Gipfel abgebrochen.


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Wenn das stimmt, wozu es gute Belege gibt, müssen unsere Vorfahren das sogar mit erlebt haben. Gut Ötzi, der Mann aus dem Eis war vor 3.750 Jahren bereits lange tot (er lebe zwischen 3359 und 3105 v. Chr.). Aber seine Nachfahren dürften Zeuge des gigantischen Bergsturzes geworden sein.

Bergsturz in der Bronzezeit

In einer Pressemitteilung vom 25. Juni 2018 enthüllte das Bayerische Landesamt für Umwelt neue Erkenntnisse. Demnach wurden Bayerns Vorfahren wohl Zeugen eines äußerst seltenen Bergsturzes, der vor 3.750 Jahren von der Zugspitze abbrach und beinahe die wichtigste Fernhandelsroute nach Österreich verschüttete.

Zugspitze

Die neuen Erkenntnisse über den bronzezeitlichen Bergsturz erhielten die Geologen des LfU bei der Erfassung des geologischen Untergrunds rund um die Zugspitze. Vor 3.750 Jahren lösten sich ca. 200 Millionen Kubikmeter Gestein aus der Nordflanke des höchsten Bergs Deutschlands, stürzten zehn Kilometer weit ins Tal, durchquerten dabei den damals schon vorhandenen Eibsee und rasten rund 100 Meter den gegenüberliegenden Hang wieder hinauf.

Manche Blöcke aus den Sturzmassen waren so groß wie Einfamilienhäuser. Eibsee und Loisachtal veränderten dadurch ihre Gestalt – im See entstanden Inseln und Untiefen, im Tal erhob sich eine kilometerbreite, über 5 km lange und bis über 50 Meter hohe Barriere aus Blöcken, umgeknickten Bäumen und Schlamm.

Die Geröllmassen verfehlten die damals wichtige Handelsroute durchs Loisachtal ins österreichische Inntal nur knapp. Von dort kam der Nachschub an lebenswichtigem Kupfer aus den Schwazer Kupferlagerstätten für die Bronzeherstellung im Voralpenraum.

Moderne digitale Computermodelle kombiniert mit Bohrungen in die Bergsturz-Ablagerungen erlaubten es den Geo-Experten, dieses seltene Großereignis detailliert zu rekonstruieren. Was die Geologen dabei erstaunte: Am Fuß der Zugspitze liegt mehr an Gestein, als die 'scheinbar' abgebrochene Bergflanke an Volumen umfasst. Das führt die Geologen vom LfU zu der Vermutung, dass die Zugspitze schlicht vor dem Bergsturz ein ganzes Stück höher gewesen sei. Es wird spekuliert, dass die Zugspitze vor dem Ereignis ein Dreitausender gewesen sein könnte – obwohl es keinen Beweis gibt.


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Aufgrund der Klimaerwärmung nimmt die Gefahr von Georisiken, laut LfU.  zwar zu. Aber ein Bergsturz solchen Ausmaßes ist, nach Ansicht der Geologen, in den bayerischen Alpen derzeit glücklicherweise nicht absehbar.


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