In Deutschland ist das Risiko, dass sich ein schweres Erdbeben ereignet (z.B. im Vergleich mit Italien) sehr gering. Trotzdem wäre es vielleicht für den einen oder anderen Bewohner Deutschlands gut, über das Erdbebenrisiko am Wohnort informiert zu sein. Speziell bei Neubauvorhaben ist die Einschätzung des Erdbebenrisikos wichtig.
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Eine Karte aller Erdbeben in Deutschland seit dem Jahr 800 lässt sich zum Beispiel hier (gelöscht) abrufen – die zeigt aber kaum Einzelheiten (außer man zoomt sehr stark). Die Wikipedia zeigt hier (gelöscht) eine Karte der Erdbebenzonen in Deutschland – vor allem der Rheingraben von Basel bis nach Holland, die Region nördlich des Bodensees, bis hin nach Tübingen, und die Region zwischen Aachen und Köln sind Erdbebenzone mit hohem Risiko (Zone 1 bis 3). Eine weitere Übersicht mit Karten aus dem Jahr 1999 findet sich auf dieser Webseite. Auf dieser Webseite können Planer einen Wohnorts eingeben und erhalten Daten zur Erdbebenwahrscheinlichkeit.
Neue Karte und Ergänzung der DIN-Norm
Forscher des Deutsche Geoforschungszentrum in Potsdam haben nun im Auftrag des Deutschen Instituts für Bautechnik und in Abstimmung mit den zuständigen DIN-Normenausschüssen neue Karten zum Erdbebenrisiko in Deutschland veröffentlicht. Dazu wurden alle bekannten zwischen dem Jahr 1000 und 2014 in Deutschland und in angrenzenden Regionen statistisch ausgewertet.
Bereits Ende 2017 wies der Deutschlandfunk hier darauf hin, dass 'bald' eine neue Karte zum Erdbebenrisiko vorgelegt würde. In einer Neueinschätzung des GFZ wurden jetzt die Erdbebenrisiken und Zonen veröffentlicht (siehe Kurzinformation vom 14. Juni 2018, längere Artikel gibt es hier und hier). Die Forscher schreiben, dass die Gefährdung durch Erdbeben in Deutschland relativ gering ist, aber keinesfalls vernachlässigbar sei.
Bedeutende Schadenbeben mit Magnituden größer 6 sind innerhalb Deutschlands sowie in unmittelbarer Nachbarschaft immer wieder aufgetreten. Bereits 1981 wurde die erste Erdbebenbaunorm bauaufsichtlich eingeführt. Das neue Kartenwerk aus 2018 ersetzt die vor rund zwanzig Jahren konzipierte alte und bis jetzt gültige Erdbebenzonierung.
(Quelle: Deutsche Geoforschungszentrum in Potsdam, G. Grüntal et al, zum Vergrößern klicken)
Die vorgelegten Karten zeigen, welche Bodenerschütterungen für verschiedene Schwingungsperioden in Deutschland für vorgegebene Wahrscheinlichkeiten zu erwarten sind. Die Zonierung weist anhand eines wesentlich verbesserten Gefährdungsmodells und aktualisierter Datenbestände mit umfassender Einbeziehung aller zu berücksichtigender Unsicherheiten solide und robuste Berechnungen auf.
Gelbe, orange und rote Zonen deuten auf ein höheres Erdbebenrisiko hin. Die neuen Karten dürften auch Einfluss haben, wie zukünftig in bestimmten Regionen gebaut werden dar. Ein Artikel zum Thema findet sich zum Beispiel hier (gelöscht). Eine Veröffentlichung (Englisch) erfolgte im Magazin Bulletin of Earthquake Engineering und inzwischen wurden die Karten als Nationaler Anhang der DIN-Norm DIN EN 1998-1/NA hinzugefügt.
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Zum Thema.
Sehr Informativ. Sozusagen ein Liveticker.
https://earthquake.usgs.gov/earthquakes/map/
Alles Einstellbar – Worldwide, Autoupdate, Magnitude, 1-30 Days, Kartenart, usw….. Settings sind oben rechts unsichtbar in der blauen Leiste.(mit meinen IE Einstellungen – Mouseover-Klick!)
Weiterführende Informationen zu Ereignissen beim klicken auf die Liste oder den Ereignisort in der Karte.
In der jeweiligen Ereignis Historie, aktiviert in den weiterführenden grafischen Karten, kann man sehen wie Erdbeben frequentiert das jeweilige Gebiet bis Heute ist.
Da ist man besser informiert sollte man seinen Lebensort auf der Erde ändern wollen! ;-)