Inkasso-Unternehmen schlagen häufig überzogene 'Gebühren' auf ihre Forderungsschreiben und versuchen, damit zusätzlich Kasse zu machen. Das Justizministerium will diese Abzocke (wieder einmal) beenden.
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Staatssekretär Gerd Billen wird vom Medium 'Tagesspiegel' in einem gestern, also vor Abschluss der Europawahl, erschienenen, Artikel mit den Worten 'Wir werden bei den Gebühren einen engen Rahmen setzen, und wir werden mehr Transparenz schaffen' zitiert. Das SPD-geführte Ministerium will in 2019 noch einen Gesetzentwurf vorlegen, das 'intensiv mit allen relevanten Akteuren besprochen werden soll'.
(Quelle: Pexels Lizenz)
Ziel sei es, die von Inkasso-Unternehmen auf Forderungen aufgeschlagenen Gebühren und Zinsen zu begrenzen. Der Text des Tagesspiegel vom 26. Mai 2019 lässt sich im Presseportal nachlesen, der Spiegel berichtet hier über dieses Thema. Beim Lesen der Berichte schoss mir sofort die Frage 'zum wievielten Mal denn eigentlich noch' versucht das Justizministerium das Thema zu regulieren?
Nach der Europawahl hat die SPD wohl andere Probleme und die aktuelle Justizministerin Katharina Barley wechselt ja nach Brüssel. Ich bin daher nicht sehr optimistisch, dass sich da was tut – lasse mich aber gerne positiv überraschen.
Verbraucherzentralen haben das Thema lange im Fokus
Zahlungsaufforderungen durch Inkasso-Unternehmen setzen die Empfänger, laut Verbraucherzentralen, unter enormen Druck. Häufig drohen die Unternehmen mit gerichtlicher Durchsetzung der Ansprüche, unseriöse Unternehmen gar mit Lohn- und Gehaltspfändung oder Hausbesuch zur Pfändung von Wertsachen. Empfänger fühlen sich dadurch genötigt zu zahlen – obwohl laut der Repräsentativbefragung 65 Prozent der Betroffenen die Forderung als unberechtigt einstufen.
Ich hatte dazu im März 2019 den Artikel Tipp: Inkasso-Check der Verbraucherzentralen zu diesem Thema hier im Blog. Dort hatte ich auf den Inkasso-Check der Verbraucherzentrale hingewiesen. Empfänger einer Inkassoforderung können diese kostenlos online überprüfen lassen. So kann man erfahren, ob die Empfänger die Forderung überhaupt bezahlen müssen, und wenn ja, ob wirklich die volle Höhe der Kosten fällig ist. Das Ganze gibt es auf der Webseite Inkasso-Check, wo das alles erklärt wird.
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