US-Grenzkontrolle kann e-Pass-Chip nicht lesen

Es ist mal wieder der Witz des Jahrhunderts: Bei den US-Grenzkontrollen sind biometrische Pässe mit RFID-Chips vorgeschrieben. Aber die Chips lassen sich seit über 10 Jahren nicht auslesen, weil die Geräte fehlen.


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Es ist ein Stück aus dem Tollhaus, was zeigt, wie schräg die US-Behörden ticken. Im Jahr 2005 begann die USA mit der Ausgabe von Ausweisdokumenten, die auch einen maschinenlesbaren RFID-Chip mit den Daten des Eigentümers enthalten. Diese Daten sind kryptographisch signiert, so dass bei einer späteren Änderung der Informationen diese Veränderungen erkannt und durch Fragen der Grund für die Änderungen herausgefunden werden kann. Außerdem sollten gefälschte Pässe wegen der fehlenden gültigen digitalen Signatur sofort erkannt werden können.

Signaturen in RFID-Chips nicht lesbar

Und weil man in Amerika so fortschrittlich ist, schrieb die US-Regierung allen Ländern, im Rahmen ihres Programms zur Befreiung von der Visumspflicht, diese vor, Chiptechnologie auch in ihre eigenen Pässe einzubetten. Die Grenzpolizei kann sogar die drahtlos die persönlichen Daten eines Reisenden aus dem implantierten RFID-Chip auslesen. Bis zu diesem Zeitpunkt wäre ja noch alles in Ordnung.

Allerdings gibt es ein kleines Problem: Die US-Grenzbehörden (Custom and Border Protection, kurz CBP) konnte in der Vergangenheit und kann auch aktuell die digitalen Signaturen in den RFID-Chips der Ausweise nicht lesen und damit überprüfen. Damit lässt sich auch nicht überprüfen, ob die Daten manipuliert oder die Ausweisdokumente gefälscht sind. Die Behörde ist also bezüglich der Gültigkeit der digitalen Daten total blind.

Das ist jetzt kein Zustand, der ein paar Wochen anhält. Die Grenzbehörden sind seit mindestens einem Jahrzehnt nicht in der Lage, diese Daten zu verifizieren. "CBP hat nicht die Software, die notwendig ist, um die auf den ePass-Chips gespeicherten Informationen zu authentifizieren", schrieben die Senatoren Ron Wyden (D-OR) und Claire McCaskill (D-MO) in einem Brief an die CBP-Leitung. "Konkret kann CBP die im elektronischen Reisepass gespeicherten digitalen Signaturen nicht verifizieren, was bedeutet, dass CBP nicht feststellen kann, ob die auf den Smart Chips gespeicherten Daten manipuliert oder gefälscht wurden."


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Bereits im Jahr 2010 stellte das US Government Accountability Office fest, dass CBP die Software zur Überprüfung der korrekten Informationen in den ePass-Chips noch immer nicht gekauft hatte, und seitdem hat sich nichts geändert. Wenn der üblicherweise grimmig schauende CBP-Grenzer heute einen Reisepass scannt, gibt es keine Möglichkeit, die Integrität der Chip-Daten zu überprüfen. Die Senatoren baten die CBP, mit der General Services Administration der Regierung zusammenzuarbeiten, um ein Budget für die Einführung der Software zu erstellen, die notwendig ist, damit das ePass-System wie vorgesehen funktioniert – und sie wollen einen konkreten Plan für seine Einführung bis zum 1. Januar nächsten Jahres. Da fasst man sich nur noch an den Kopf und fragt sich 'spinnen die Römer'. (via)


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3 Antworten zu US-Grenzkontrolle kann e-Pass-Chip nicht lesen

  1. Herr IngoW sagt:

    Amerika first/great. :-(
    Was anderes fällt mir zu so einem Caos nicht ein.

  2. Remo sagt:

    The greatest nation ever …
    Mein Tag ist gerettet :-)

  3. Paul Brusewitz sagt:

    Ach du meine Nase!

    Ich sage nur deutscher ePerso.
    Wem das nicht reicht, "elektronische Gesundheitskarte".

    MfG P,B.

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