Chinas Regierung hat alle Behörden angewiesen, binnen drei Jahren alle PC-Komponenten und Software, die nicht chinesischen Ursprungs sind, gegen einheimische Produkte auszutauschen.
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Es ist ein interessante Lehrstück: Während hierzulande über die Verwendung von Huawei-Technik in 5G-Netzwerken diskutiert wird, macht Pekings Führung Nägel mit Köpfen. Nachdem US-Präsident Trump einen Handelskrieg mit China gestartet und die Belieferung chinesischer Unternehmen mit US-Produkten (z.B. Googles Android oder Microsofts Windows) ausgesetzt hatte, zieht China die Konsequenzen. Diverse US-Medien berichten (unter Berufung auf einen Artikel der Financial Times), von der neuen Order Pekings.
Beijing orders all government offices and public institutions to remove foreign PC equipment and software within three years, allowing only Chinese-made tech (Australian Financial Review)https://t.co/hRvp9xNVTYhttps://t.co/ymBavxz9jk
— Techmeme (@Techmeme) December 9, 2019
Behörden müssen bis Ende 2022 auf chinesische Technologien wechseln
Dem Bericht zufolge hat die Staatsführung Chinas den Wechsel von amerikanischer Hard- und Software zu lokalen Alternativen bis Ende 2022 beschlossen. Die Anweisung gilt für alle Behörden Chinas und soll das Land unabhängig von amerikanischer Technologie machen. Das Ganze passt auch in das globale Bild, nachdem China versucht, mehr Kontrolle über das Internet zu bekommen.
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Seit 2017 gibt es das chinesischen Internetsicherheitsgesetz, in dem China nach Möglichkeiten sucht, das Internet besser zu kontrollieren und seine Daten innerhalb seiner Grenzen zu halten. Dazu gehört auch die Regel, dass alle Technologien "sicher" und "kontrollierbar" zu sein haben – etwas wo unsere Verwaltungen beispielsweise im Hinblick auf Windows 10 und Microsoft Office 365 die Köpfe in den Sand stecken.
Der Beschluss dürfte bei US-Technologiekonzernen wie Microsoft, Dell, HP, Apple etc. für einige Schmerzen sorgen. Denn damit bricht ein großer Markt weg. Aber auch Chinas Hersteller stehen in meinen Augen vor einigen Herausforderungen. Denn so manches Produkt ist schlicht auf ausländische Technologie in Form von Chips und Software angewiesen.
China ist nicht der einzige Staat, der US-Produkte in der IT-Technologie ersetzen will. Auch Russland hat die Abkehr von Windows, Office und US-PC-Technik und den Wechsel zu Produkten, die aus russischer Produktion stammen, beschlossen. Es wird spannend werden, zu beobachten, wie das Ganze abläuft. Aber es könnte einen Paradigmenwechsel einleiten, bei dem die Dominanz von US-Unternehmen in diesen Ländern gebrochen wird.
Noch spannender wird aber zu verfolgen sein, wie China unter diesem Zeichen weiterhin als Werkbank und Lieferant der Welt agieren will. Ich bin zudem bereits etwas älter und erinnere mich noch gut an die Zeiten, als Russland bzw. der Ostblock versuchte, mit der amerikanischen Rechnertechnik mitzuhalten, was aber nicht gelang.
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Russland möchte ein von den USA unabhängiges und ausfallsicheres Internet, China sichert sich ebenfalls ab vor fremden Mächten.
Gegen Autarkie ist grundsätzlich nichts auszusetzen, leider kommt sie überall auch mit Zensur.
Aber will man das in Europa hetzt jeder dagegen in den Medien!
https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publikationen/Digitale-Welt/das-projekt-gaia-x.html
Ich fand GAIA-X an sich eine gute Idee, aber hier werden Projekte keine Chance gegeben. Muss ja schlecht sein wenn es aus der EU kommt. Man fragt sich jedoch, wer steckt hinter der Negativpresse?
Wir brauchen auch unabhängige Cloudanbieter, das EU-US-PrivacyShield funktioniert nicht.
Meine Vorschlag: Jedes europäische Land betreibt mindestens 1 Root-Server oder wie das Zeug heisst. Und das ganze unabhänging von Brüssel bzw. dem EU-Regime.
Die EU ist eine massive Gefahr für Europa.
Das kann man als Schweizer so sehen, aber dennoch wäre es besser die EU als neutrales Element aufzustellen, das weder den USA, noch Russland in irgendwelchen Bündnissen hinterherläuft.
Macron hat recht, wir brauchen die NATO nicht. Aber es wird sowieso anders kommen als wir beide das wollen. Da haben Sie es in der Schweiz ja noch gut, trotz der Überwachung von der Sie mal sprachen.
"Wenn du wissen willst, wer dich beherrscht, mußt du nur herausfinden, wen du nicht kritisieren darfst."
–Voltaire
Das Zitat ist aber nicht von Voltaire, sondern ….
– http://falschzitate.blogspot.com/2017/10/wenn-du-wissen-willst-wer-dich.html
– https://correctiv.org/faktencheck/gesellschaft/2019/06/27/nein-dieses-zitat-stammt-nicht-von-voltaire-sondern-von-einem-neonazi-und-holocaustleugner/
Danke für die Aufklärung. Schade das das Zitat von dieser Quelle stammt, auch wenn es inhaltlich nicht falsch ist.
"Das Problem mit Zitaten im Internet ist, dass man nie wissen kann, ob sie echt sind."
–Abraham Lincoln
Um ein bekanntes Meme zu zitieren.
Was wirklich schade ist, das keiner bisher zu GAIA-X kommentiert hat.
Die EU ist ein Regime, das weg muss.
@Der/Die/Das…: Kein Plan haben aber bissel rumblubbern wollen oder wie soll ich ihren Beitrag verstehen? "EU-Regime" – hier tummeln sich auch schon AfD Jünger rum?
Die EU ist kein Regime?
Und wo ist die Demokratie?
Gruss aus dem Regime Schweiz.
Brüssel darf auf keinen Fall Macht über das europäische Internet haben. Die Macht über das europäische Internet muss auf die europäischen Länder verteilt werden.
Der Thread gleitet aber jetzt arg ab – ggf. unter 'Diskussion' hier im Blog weiter machen, wenn es wichtig erscheint.
Zu viel Ganser-Videos geschaut, oder was?
Wer ist Ganser?
Nun… "Nägel mit Köpfen"…ist China da wirklich so schnell? http://web.archive.org/web/20160428005412/http://news.xinhuanet.com/english/china/2014-05/20/c_133347210.htm zeigt, dass die Pläne bereits 2014 teilweise umgesetzt wurden – abgeschlossen scheint es noch nicht.
Auch den Zusammenhang zu Strafzöllen sehe ich eher widerlegt, dadurch dass bereits 2014 (siehe https://blog.zeit.de/china/2014/06/06/china-will-weg-von-microsoft/ ) geschrieben wurde, "[China rufe] dazu auf, sämtliche US-Technikunternehmen künftig zu meiden"
Hah, wir haben ja nicht mal eigene militärische IT-Infrastruktur. Ein Teil ist US kontrolliert, der andere Teil RU kontrolliert. Ich sage nur Projekt "Herkules".
Eine von der US-Mächten unabhängige IT wird sich erst dann etablieren, wenn sowohl China, als auch Russland einen eindeutigen militärischen Vorsprung vor den USA haben. Allerdings vermute ich, daß uns dann andere Systeme "diktiert" werden… so wirklich unabhängig ist die EU dann nämlich doch nicht.
Wie auch immer. Ich bin verwundert, daß sich China so dermaßen viel Zeit gelassen hat. Gut aufgestellt waren sie schon mit den letzten Longsoon Prozessoren – nicht nur native Technologie, sondern auch noch dreiste hardwarebasierte Emulatoren westlicher Prozessortechnik. Nunja, durch den letzten Deal mit AMD dürfte das wohl auch ziemlich legal geworden sein.
Schauen wir mal, was da kommt. Vor Kurzem wurde immerhin auch ein sehr interessantes µATX Mainboard auf ARM Basis von Huawei vorgestellt. Würde mich schon ein wenig reizen, damit herumzuspielen.
Nun ja ob der Bericht der Financial Times so den Tatsachen entspricht, ist nun nicht so sicher. Regierungsstellen in Peking scheint dieser Plan bislang nicht bekannt zu sein.
Aber das chin. Behörden stärker auf inländische Produkte besonders Software setzten, ist kein neuer Trend.
China hat eine lange und schmerzvolle Geschichte in Bezug auf westliche Exportbeschränkungen. Die Erfahrung sitzt tief, und das Trump zuletzt tief den Finger in die Wunde gelegt hat, wird sicher Konsequenzen haben. Nicht nur bei Behörden, quasi jeder chin. Hersteller hat sich im Laufe dieses Jahres gefragt, wie zuverlässig US-Unternehmen noch als Zulieferer sind.
China wird es schaffen, Russland wird es schaffen! Schlicht aus dem Grund, weil das Volk hinter dem Staat und gegen die USA steht. Es wird Jahre dauern und bis es sehr gut ist, viele Jahre. Lieber etwas weniger als was Gutes, das unkontrollierbar ist. Die EU steckt so im Windows Desaster, dass wir uns USA mit Windows beugen müssen. Allerdings hat sich in meinem Umfeld durch W10 einiges getan. Es sind Leute zu Linux gewechselt, die hatten das nie vor. Andere haben privat LTSC Versionen, die brauchbar sind. Da diese aber über Firmen teuer eingekauft werden müssen (das zum Thema kostenloses W10) kot…. die richtig rum. Ich gehöre dazu. Leider konnte ich einfach nicht einfach auf Linux wechseln. Aber in VMs läuft es und ich teste Software mit dem Endziel, Windows zu verbannen. Vor 5 Jahren hätte ich jeden ausgelacht, der mir das vorhergesagt hätte. Aber alleine der Wunsch nach höchster Stabilität und W10 Desaster-Updates zwingen mich dazu!
Nachtrag: Intel liefert (auf Zwang) heute schon an Regierungsbehörden Systeme mit abgeschalteter ME. Das Kuckucksei, das in jeden Intel Proz. steckt. Bereits jetzt werden in kritischen Systemen keine TPM mehr genutzt, da diese in unbekannter Abhängigkeit zur ME stehen. Ein per "Fernwartung" destabilisiertes TPM lässt den PC nicht mehr starten. Und was dann? Heute ist alles vernetzt … Bahn, Strom, Krankenhäuser … gute Nacht …
Ich wünsche China dabei viel Erfolg. Im Gegensatz zu Russland damals hat China verdammt viel Knete und da Chinesen langfristig denken, könnte das was werden. Ist ja nicht in Stein gemeißelt, nur die USA könnten Chips und Betriebssysteme entwickeln. Müssen ja auch nicht unbedingt auf Kompatibilität achten.
Und die EU schaut nur dumm aus der Wäsche nachdem alle IT Firmen ihr Wissen und ihre Schmieden nach Asien verhökert haben.
Warte noch heute auf das europäische Super-Google.
Man sollte Russland und China mal verdeutlichen, wieviele US-amerikanische Firmen und Privatleute am Linux-System (auch BSD usw. ) einschließlich darauf laufender Software beteiligt sind. Dann werden die merken, dass ihr Vorhaben völlig sinnlos ist, es sei denn sie schreiben innerhalb der 3 Jahre völlig unabhängig von Windows, Linux, BSD usw. ihre eigenen Betriebssysteme.
…wenn EXCEL wegkommt in China müssen sie halt wieder ein paar
Holzzählrahmen mehr schnitzen ;-)
…und statt WORD wird wieder die Schiefertafel mit quiiiietschenden
Kreidestückchen benutzt :-)
…und wegen FACEBOOK oder TWITTER? Einfach Rauchzeichen geben ;-)
etc. etc.
Gruss, Christian
Aus meiner Sicht sind 3 Jahre zu wenig Zeit. Wenn man es seriös machen will, sollte man sich gegen 6 Jahre Zeit lassen.