Kaum zulassungsfähige E-Roller – Beschiss am Käufer

eScooterIch glaube, wir haben ein Problem, und der deutsche Normalbürger tappt in seinem "eScooter haben muss' in eine Falle, die ihm teuer zu stehen kommen wird. Leider ist der Großteil der verkauften E-Roller in Deutschland schlicht nicht für öffentliche Straßen zugelassen.


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Was mir bei Recherchen aufgefallen ist: Es gibt zwar ein riesiges Angebot an eScootern in deutschen Läden und im Versandhandel. Aber kaum eines der Fahrzeuge ist zulassungsfähig. Neben dem um die 2000 Euro teuren Meetz Mover (siehe Videovorstellung von den Scooter-Helden unten, kürzlich aus dem Amazon-Angebot herausgefallen) ist mir nur noch der Movie StVO für 749 Euro aufgefallen (rechts in der Seitenleiste bei Amazon abrufbar).

(Quelle: YouTube)

Geht man bei Amazon.de auf die Suche, gibt es jede Menge Treffer zu eScootern. Die gibt es für 300 bis 500 Euro – aber ein genauer Blick offenbar, dass diese keine allgemeine Betriebserlaubnis haben. Auch in Supermärkten wie Media Markt, Saturn, Real etc. sieht es nicht anders aus. Oft kann man es schon an Angaben wie 28 km/h schnell oder ähnlichem erkennen, dass das Gefährt nie legal auf deutschen Straßen fahren darf. Auch eine Einzelbetriebserlaubnis wird es nicht geben – und damit ist das Fahrzeug nicht versicherungsfähig.

Man hat sich quasi für viele hundert Euro Elektroschrott ins Haus geholt. Aber der deutsche Michel lässt sich ja alles andrehen, oder es interessiert ihn auch nicht – und er prahlt dann auch noch in Foren, dass er gefahren und nichts passiert sei. Geht solange gut, bis die Polizei einschreitet. Aber die Verkäufer im (Fach-)Handel sollten es doch besser wissen und die Käufer sachgerecht aufklären?

Wiso wollte es genauer wissen – die Masche im Verkauf

Die ZDF-Redaktion von Wiso ist auch auf diesen Sachverhalt aufmerksam geworden. Hatte man im April 2019 einen Alltagstest mit Kauftipps (Video) durchgeführt, ging es nach Verabschiedung der Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung um die Frage, wie sieht der Markt im Juli 2019 aus. Man hat dann eine ältere Dame als Lockvogel und Tester zu E-Roller-Verkäufern geschickt. Diese sollten sich für einen E-interessieren und sich beraten lassen. Gezielt wurden Fragen wegen der Versicherungsfähigkeit oder auch wegen der Zulassung erkundigen. Der Beitrag hier mit Video offenbart erschreckendes. Beispiel Media Markt: Dort gibt es derzeit keine Modelle mit Straßenzulassung, auch wenn Schilder im Laden darauf hinweisen. Aber das Fachpersonal hatte erschreckende Wissenslücken und wollte die E-Roller verhökern.

  • Zum Beispiel war unbekannt, dass eScooter nicht in Flugzeugen in Urlaub mitgenommen werden dürfen (ab 100 Wh ist der Transport im Flugzeug untersagt).
  • In einem anderen E-Roller-Fachgeschäft für eScooter hatten 10 von 13 ausgestellten E-Rollern keine Straßenzulassung.
  • Bei Real gab es überhuapt keinen E-Roller mit Straßenzulassung, die Verkäuferin erzählte auf gezielte Fragen 'das Blaue vom Himmel'.

Da fragt man sich schon, was da abgeht – die Fahrzeuge sich nicht versicherbar, und bei Polizeikontrollen droht ein Bußgeld. O-Ton eines Verkäufers: 'Die meisten Kunden interessiert das nicht, die wollen 35 km/h fahren. Ein Bußgeld interessiert die nicht.' Es wird also ein Markt von 'nach mir die Sintflut-Käufern' bedient. Die Kunden wollen also betrogen werden? Zeit, dass da striktere Regeln  durchgesetzt werden.

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