Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht – das alte Sprichwort gilt auch für E-Roller. Da sich die Gefährte in Paris zu einem echten Problem entwickelt haben, führt die Stadtverwaltung drastische Regeln ein. Ein Vorgeschmack, was auf deutsche Städte zukommt?
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Paris ist wohl auch ein Extremfall, was die eScooter betrifft. In der Stadt sind jetzt bereits 20.000 dieser Gefährte unterwegs – mehr als in den USA. Für das Jahr 2020 schätzt man, dass 40.000 E-Roller in Paris unterwegs sein sollen. Und es gibt noch eine Besonderheit: Im Gegensatz zu Deutschland dürften die E-Roller bisher 25 km/h schnell sein.
Das gibt Chaos und auch in Paris fahren die Leute auf Bürgersteigen, sind zu zweit unterwegs oder lassen die Sharing-Geräte auf den Bürgersteigen oder in Parks stehen und liegen. Kürzlich gab es sogar einen tödlichen Unfall, bei dem ein 25-jähriger eScooter-Fahrer die Vorfahrt missachtete, unter einen Lastwagen geriet und verstarb – die Süddeutsche Zeitung hat hier einen Beitrag.
Ich hatte erst kürzlich den Blog-Beitrag eScooter: Paris will reglementieren veröffentlicht, der aber noch auf dem Informationsstand Mai 2019 war. Aber die Administration der französischen Stadt dreht die Daumenschraube bezüglich E-Rollern enger. Die Bürgermeisterin Anne Hidalgo zog bereits Mitte Juni 2019 drastische Konsequenzen und kündigte neue Regeln für eScooter in Paris an.
- Die Geschwindigkeit von 25 km/h wird auf 20 km/h (wie in Deutschland) herunter gesetzt.
- In Gebieten mit erhöhtem Fußgängeraufkommen ist nur noch Schritttempo (ca. 5 km/h) erlaubt.
- Die E-Roller dürfen in Parks und Gärten nicht mehr verwendet werden – da gibt es Sperrzonen.
Das Fahren auf auf Gehwegen oder das 'wilde Parken' auf nicht genehmigten Flächen wird bereits seit Januar 2019 durch die Polizei mit Strafen geahndet. Der Stern hat hier ein Video zu diesem Thema veröffentlicht. Interessant ist der Beitrag der Süddeutsche Zeitung auch aus einem anderen Grund. Dort werden Zahlen in Sachen Nutzung der eScooter genannt, die im Rahmen einer Studie in Paris ermittelt wurden. Viele Nutzer (47%) wären ohne E-Roller schlicht die Strecke zu Fuß gegangen. Ganze 29% hätten öffentliche Verkehrsmittel als Alternative genutzt.
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