Die Maschen der Betrüger, um vor allem ältere Menschen zu übertölpeln, sind schier unendlich. Die Berliner Polizei warnte letztens vor einer neuen Masche: Anrufe, die angeblich unter der Notrufnummer 110 erfolgen und Falschinformationen verbreiten.
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Die Betrugsmasche ist recht einfach gestrickt: Das Opfer erhält einen Anruf, bei dem sich der Anrufer als Polizist ausgibt. Der Anrufer gibt vor, dass die Wohnung des Opfers Ziel eines Einbruchs werden soll. Dies hätten Ermittlungen der Polizei ergeben. Manchmal wird vorgeben, dass die Telefonnummer des Opfers bei Einbrechern gefunden wurde, die in Wohnungen in der Nähe eingebrochen seien. Aber die Betrüger sind kreativ, was nun genau Grund für den Anruf sei.
Gefälschte Nummer im Display
Da immer mehr Personen Telefone besitzen, die die Nummer des Anrufenden im Display anzeigen, nutzen die Betrüger noch eine andere Masche. Die Anrufnummern lassen sich fälschen. Auf dem Display des Telefons erscheinen dann die Rufnummern 030 – 110 oder auch 030 – 4664 (Polizei Berlin). Es scheint sich also um Anrufer der Polizei Berlins zu handeln. Der Trick funktioniert natürlich auch mit Rufnummern aus anderen Städten, so das Rufnummern wie 069 – 110 (Frankfurt) oder 089 – 110 (München) etc. im Display auftauchen können. Misstraut ein Angerufener, bietet man an, unter der Telefonnummer zurückzurufen und nachzufragen.
Ein freundliches Angebot – und weg sind die Wertgegenstände
Der Anrufer bietet an, Wertgegenstände vorsichtshalber durch die "Polizei" in Sicherheit bringen zu lassen. Geht das Opfer auf dieses "Angebot" ein, kommt ein verkleideter Polizist vorbei und nimmt die Wertgegenstände an sich.
Wer auf dieses vermeintliche Angebot eingeht, sieht die übergebenen Wertgegenstände nicht wieder. Denn die Betrüger sind über alle Berge. Die Polizei rät zu Misstrauen und warnt davor, die Rückruffunktion des Telefons zu verwenden. Diese wählt die im Display angezeigte Telefonnummer (z.B. 030 – 111), man landet in einem Call-Center, wo die Nummer geschaltet ist und die Betrüger sitzen.
Der Ratschlag: Den Anrufspeicher des Telefons löschen und den Anruf ignorieren. Notfalls kann man bei der lokalen Polizei nachfragen, ob etwas über Einbrüche bekannt ist – obwohl: Mit den hier gegebenen Informationen dürfte klar sein, dass solche Anrufe ein Schwindel sind. Die Polizei wird nie am Telefon nach Wertgegenständen fragen und nimmt diese auch nicht in Verwahrung. Weitere Hinweise und Verhaltenstipps finden sich in diesem Artikel, der bereits im November 2016 erscheinen, aber nach wie vor aktuell ist. Eine Suche im Internet zeigt (z.B. hier und hier), dass die Masche seit vielen Jahren benutzt wird und wohl auch funktioniert.
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