Eine Ratte, größer als viele Katzen, die in der Lage ist, auch Kokusnüsse zu knacken. Dies ist eine Horrorvorstellung für manchen Zeitgenossen. Aber diese Tiere gibt es, auf einer entfernt gelegenen Südsee-Insel. So entfernt, dass die neue Tierart aus der Gattung der Ratten erst jetzt entdeckt wurde.
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Die Entdeckung dieser Tierart auf der Südsee-Insel Vangunu ist alleine schon ein Krimi. Der Biologe Tyrone Lavery vom Field Museum in Chicago besuchte vor einigen Jahren die Salomon-Inseln im Südpazifik. Von Einheimischen hörte er von Riesen-Ratten, die auf Bäumen leben und Kokosnüsse knacken. Die Tiere sollten bis zu 45 cm groß werden und sind vier Mal so schwer wie die bei uns bekannten Ratten. Seine Suche blieb zunächst erfolglos und er zweifelte, dass es diese Tiere wirklich gebe.
Einheimische der Insel Vangunu bestanden aber darauf, dass diese Ratte in den Wäldern der Insel lebe. Bisher hatte man auf dem Boden nach den Tieren gesucht. Aber diese lebten auf bis zu 9 Meter hohen Bäumen. Der Zufall ist oft das Glück des Forschers: Einheimische hatten gerade einen Baum gefällt, als den Forschern eines der Tiere aus diesem Baum fast vor die Füße lief.
Eine Analyse der DNA ergab, dass es sich bei der Riesenratte Uromys vika wirklich um eine neue Tierart handelt, die irgendwann per angeschwemmter Vegetation auf die Inseln gekommen sein musste. Das die Inselkette der Salomonen durch ihre Lage mitten im Meer biologisch weitgehend isoliert ist, entwickelte sich eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt. Dazu gehörte auch die Riesenratte, die sich wohl erst nach ihrer Ankunft zum Baumbewohner entwickelt hat. Allerdings ist die Spezies schon wieder bedroht, da die Wälder, in denen sie lebt, von den Einheimischen nach und nach gefällt werden. Wer sich für das Thema interessiert findet auf Wikipdia und in diesem Artikel ein paar zusätzliche Informationen. Die aktuelle Berichterstattung geht wohl auf einen Artikel im Magazine Nature zurück, der am 17. September 2017 hier erschien.
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