Unglaublich: Raubvögel als Brandstifter

Es ist ein unglaublicher Vorgang: Es gibt Raubvögel, die gezielt Buschfeuer legen, um an Beute zu kommen. Dies ist jetzt in einer Studie aufgedeckt worden.


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Aktuell ist in Australien Sommer und viele Landstriche werden durch eine Hitzewelle geplagt. Oft mit dabei: Viele Brände, die die Löschtrupps oft vor große Herausforderungen stellen. Die Feuerwehren müssen im Busch oft gegen immer neue Brandherde vorgehen.

Oft heißt es ja: Brandstiftung oder eine weggeworfene Kippe, ein nicht gelöschtes Lagerfeuer oder eine Scherbe, die wie ein Brennglas wirkt, waren die Ursache für Brände. Aber es gibt auch Raubvögel, die gezielt Brände legen.

Das Wissen der Aborigines

Eine neue Studie, die traditionelles ökologisches Wissen australischer Ureinwohner einbezieht, beschreibt das weitgehend unbekannte Verhalten der so genannten"firehawk raptors" (Feuer legende Raubvögel). Es gibt sie, Vögel, die absichtlich Feuer verbreiten, indem sie brennende Stöcke in ihren Krallen und Schnäbeln tragen und an geeigneten Stellen fallen lassen.

In Interviews, Beobachtungen und Zeremonien, die mehr als ein Jahrhundert zurückreichen, behaupten die indigenen Völker des Northern Territory Australiens, dass eine kollektive Gruppe von Vögeln, die sie "Firehawks" nennen, das Feuer kontrollieren kann, indem sie brennende Stöcke zu neuen Orten in ihren Schnäbeln oder Krallen tragen.

"Obwohl Aborigine-Ranger und andere, die mit Buschfeuern zu tun haben, die Risiken von Raubvögeln berücksichtigen, die kontrollierte Verbrennungen über Feuerschneisen springen lassen, behindert die offizielle Skepsis gegenüber der Realität der Feuerausbreitung durch Vögel eine effektive Planung für die Landschaftspflege und -sanierung", erklärt das internationale Team in diesem Papier.

Diese Raubvögel legen gezielt Feuer

Während solche Nachrichten von überraschend oder sogar schockierend erscheinen mögen, betonen die Forscher, dass dieses zerstörerische Phänomen seit Jahrtausenden beobachtet wird. Nach Aussage der beteiligten Forscher, die viele Interviews führten, ist dieses Wissen bei den Aborigines seit 40.000 Jahren bekannt.


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Diese fliegenden Brandstifter (von den Australiern Feuerstarter genannt) sind auf mindestens drei bekannte Spezies verteilt – den Schwarzmilan (Milvus migrans), den Pfeifmilan (Haliastur sphenurus) und den Braunfalken (Falco berigora).

Diese Raubvögel benutzen Feuer, um Nahrungsmittel zu finden. Beispielsweise sind dies Insekten und andere kleine Tiere, die versuchen, dem Feuer zu entfliehen, und einfache Beute bedeuten.

Beobachtungen und Erzählungen

Nach Angaben des Forscherteams versammeln sich die Raubvögel zu Hunderten entlang brennender Feuerfronten. Dann fliegen sie in die Brandzone, um schwelende Stöcke aufzusammeln. Diese transportieren sie bis zu einem Kilometer weit, in Regionen, die noch nicht Opfer der Flammen wurden.

"Die unterstellte Absicht der Raubvögel ist es, Feuer in unverbrannten Bereichen zu verbreiten – zum Beispiel auf die andere Seite eines Wasserlaufs, einer Straße oder einer künstlichen Brandschutzschneise, um Beute durch Flammen oder Rauch herauszutreiben", schreiben die Forscher.

Dieses Verhalten wurde in Interviews vom Team dokumentiert und von einigen Forschern aus erster Hand beobachtet. Die Beute wird durch die Flammenwand auf die Raubvögel zu getrieben. Es ermöglicht den Raubvögeln, sich in einen wahren Fressrausch auf fliehende oder verbrannte Landtiere zu stürzen.

Die Inspiration für die Studie kam übrigens von einer Passage in der Autobiographie des indigenen Arztes und Aktivisten Phillip Waipuldanya Roberts aus dem Jahr 1964. (via)


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