Es war ein seltsamer Patient: Ein 34 jähriger Amerikaner suchte eine Klinik in New York auf, weil er unter einem 'Donnerkopfschmerz', on den Ärzten auch als 'Vernichtungskopfschmerz' gepeinigt wurde. Ursachen können lebensbedrohliche Erkrankungen sein.
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Ein Computertomogramm (CT) zeigte nichts auffälliges, nur einige stark verengte Arterien im Gehirn, die die schlagartigen Kopfschmerzen erklärten. Die Diagnose lautete auf ein reversibles zerebrales Vasokonstriktionssyndrom (RCVS), welches irgend wann wieder zurück geht.
Interessant ist aber die Ursache, was diese Beschwerden auslöste. Wie die das behandelnde Ärzteteam im BMJ Case Reports berichtete, hatte der Mann an einem Wettessen für Chilischoten teilgenommen. Darunter war auch eine Schote der Sorte Carolina Reaper (Carolina-Sensenmann).
Diese gilt als die schärfste Chili der Welt, enthält sie doch durchschnittlich 1.569.300 Scoville Heat Units (SHU) – ein Maß für die Schärfe. Der in Mexiko angebaute Jalapeño-Chili (auch hier erhältlich) erreicht dagegen nur 2.500 bis 8.000 SHU.
Zu scharf kann durchaus arge Folgen haben. Es werden sogar Fälle von Herzinfarkten nach dem Genuss von Chilischoten berichtet, wie Spiegel Online hier schreibt. Ich selbst kenne es nur aus Thailand, wenn dort malaiisches Essen gereicht wurde. Die Malaien taten sich immer noch eine ordentliche Portion Chili auf das Essen. Zwar konnte ich früher schon recht scharfe Speisen problemlos essen. Aber ich habe mich in Thailand zurück gehalten, denn es galt die Weisheit: Zu scharfes Essen brennt gleich zwei Mal, einmal, wenn es durch den Mund in den Magen geht. Und ein zweites Mal, wenn es den Körper verlässt.
Ob Speisen scharf schmecken, wird eh individuell als verschieden empfunden. Seit meinem Sportunfall geht scharf essen gar nicht mehr. Durch ein extrem empfindliches Nervensystem schmecken für mich Speisen schon extrem scharf, wenn diese für andere eher als zu wenig scharf gewürzt angesehen werden. Daher muss ich beim Inder oder beim Thai schon arg darauf achten, nur Gerichte zu wählen, die nicht als scharf angesehen werden.
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