Wissenschaftler brüteten seit 40 Jahren über ein Mondrätsel. Von Astronauten auf dem Mond aufgestellte Messstationen zeigten, dass sich der Mondboden erwärmte. Jetzt hat man die Ursache herausgefunden.
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Skurrile Geschichte: Bei der Landung der US-Astronauten auf unserem Erdmond installierten diese 1971 und 1972 auch Temperatursensoren unter der Mondoberfläche (siehe). Man wollte so ein Temperaturprofil der Mondoberfläche an den Landestellen gewinnen. Die Messstationen arbeiteten von 1971 bis 1977. Bei der Auswertung passierte etwas unerwartetes: Die Daten zeigten, dass sich das Gestein unter der Mond-Oberfläche sich in den 70er Jahren um ein bis zwei Grad Celsius erwärmte.
Eine Erklärung? Fehlanzeige. Wie leider oft bei großen Behörden waren die gespeicherten Daten der Messstationen irgendwann verschollen. Zudem waren nur die Temperaturdaten zwischen 1971 und 1974 archiviert und ausgewertet worden. Das Rätsel bliebt über 40 Jahre ungeklärt. Im Jahr 2010 tauchten die Magnetbänder mit Daten der Funkübertragung wieder auf.
(Messstation der Apollo 15/17-Landeplätze, Quelle NASA/Geospace-Blog)
Bei der Auswertung der alten Daten von 1971 bis 1974 gab es dann eine erstaunliche Entdeckung. Die Erwärmung wanderte mit der Zeit tiefer ins Mondgestein. Das ließ den Schluss zu, dass die Ursache über die Mondoberfläche verursacht wurde. Und dann kam die wahrscheinliche Erklärung: Die Astronauten hatten beim Aufstellen der Messstation mit den Fußsonden Fußabdrücke im Mondstaub hinterlassen. Diese Fußstapfen waren dunkler als die Umgebung, der Bereich heizte sich also durch die Sonne stärker auf. Der Original-Artikel (Englisch) ist hier abrufbar. Ein deutschsprachiger Beitrag mit einigen Details kann hier nachgelesen werden.
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