Wissenschaftler identifizieren Killer-Code in Krebszellen

GesundheitUS-Wissenschaftler haben jetzt eine Art 'Killer-Code' entdeckt, mit dem sich Zellen des menschlichen Körpers selbst in den Zelltod schicken können. Das weckt Hoffnung, dass man damit Krebszellen auch ohne Chemo-Therapie bekämpfen kann.


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Jede Zelle im menschlichen Körper weist in der Ribonukleinsäure (RNA) einen Killer-Code auf, mit dem die Zelle in den programmierten Zelltod geschickt werden kann. Es reicht, den betreffenden Schalter zu aktivieren. Krebszellen schützen sich aber vor der dieser Selbstzerstörung, indem sie die Zelltod-Abwehrsignale des Immunsystems ignorieren.

Im Artikel Cancer's most deadly assassin exists in every cell haben Wissenschaftler der Northwestern Medizine University Ende Oktober 2018 berichtet, dass der 'Killer Code', der die Zellen in den Selbstmord treibt, entschlüsselt werden konnte. Der Kill-Code ist in große proteincodierende Ribonukleinsäuren (RNAs) und in kleine RNAs, sogenannte microRNAs, eingebettet. Diese wurden nach Schätzungen von Wissenschaftlern vor mehr als 800 Millionen Jahren zum Teil zum Schutz des Körpers vor Krebs entwickelt. Die 'giftigen' kleinen RNA-Moleküle werden auch durch Chemotherapie ausgelöst, berichten die Wissenschaftler. 

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(Quelle: pixabay.com, CC0 Creative Commons)

Das Gute: Krebszellen können sich nicht anpassen oder gegen die toxischen RNAs resistent werden. Gelänge es, den Kill-Code in Form der MicroRNAs synthetisch zu duplizieren, hätte man die ideale Therapie gegen Krebs. Denn die bisherige Chemotherapie hat zahlreiche Nebenwirkungen, so Peter. Denn einige der Wirkstoffe der Chemotherapie verursachen sekundäre Krebsarten, weil sie das Genom angreifen und verändern.

"Jetzt, da wir den Killer-Code kennen, können wir den Mechanismus auslösen, ohne eine Chemotherapie anwenden zu müssen und ohne das Genom zu beeinträchtigen. Wir können diese kleinen RNAs direkt nutzen, sie in die Zellen einbringen und den Kill-Switch auslösen", sagt Hauptautor Marcus E. Peter (Professor für Krebsstoffwechsel an der Northwestern University Feinberg School of Medicine). Ein Kurzbeitrag ist hier erschienen – die ausführliche Publikation findet sich in Nature.

So ganz neu ist dieser Ansatz bzw. die Erkenntnis nicht, wie man in diesem Artikel des Deutsche Krebsforschungszentrums aus dem Jahr 2016 (oder diesem englischen Artikel auf 2017) entnehmen kann. Den Amerikanern ist jetzt aber möglicherweise der Durchbruch in der Frage, wie man diesen Killer-Code in Krebszellen auslöst, gelungen. Ein deutschsprachiger Artikel zum Thema findet sich hier (gelöscht) sowie hier (dort gibt es ein Erklärvideo).


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