Wann begann das erste Leben auf der jungen Erde? Bisher glaubte man, dass die junge Erde eine halbe Milliarde Jahre nach ihrer Entstehung eine glühende Hölle gewesen sein muss. Neueste Forschungen deuten darauf hin, dass es bereits vor 3,4 bis 4,28 Milliarden Jahren Leben auf der Erde gegeben haben muss.
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In Australien findet sich das bisher älteste bekannte Gestein der Erde an deren Oberfläche. Das Gestein der Berge, die in der Region Pilbara Craton im nördlichen Westaustralien liegen, entstand vor 3,5 Milliarden Jahren auf der damals noch jungen Erde. In Gesteinsbrocken aus diesen Bergen finden sich orangefarbene Ablagerungen, die winzige Röhren aufweisen.
In einer Veröffentlichung von 2017 deuten Forscher diese fossilen Ablagerungen als 3,465 Milliarden Jahre alte Lebensformen. Inzwischen gibt es neue Veröffentlichungen, in denen Forscherteams 3,7, 3,95 und vermutlich 4,28 Milliarden Jahre alte Gesteinsproben untersuchten. Auch hier glaubt man, fossile Lebensspuren entdeckt zu haben.
Das Ganze ist aber in der Forschergemeinde heftig umstritten, soll die junge Erde vor 4,5 Milliarden Jahren (also 500 Millionen Jahre nach ihrer Entstehung) nach Lehrmeinung noch eine glühend heiße 'Hölle' gewesen sein. Dann Vulkane und einschlagende Meteoriten sorgten für entsprechende Temperaturen.
Mittlerweile bröckelt diese Lehrmeinung, denn untersuchtes altes Gestein lässt Forscher vermuten, dass sich die feste Erdkruste bereits vor 4,4 Milliarden Jahren bildete. Weitere Gesteinsproben deuten darauf hin, dass es bereits vor 4,3 Milliarden Jahren Sauerstoff und offenes Wasser auf der Erde gab. Sprich: Die Erde war in der Frühzeit deutlich lebensfreundlicher als angenommen.
Und es ist anzunehmen, dass es sehr früh irgendwelche Lebensformen auf unserem Planeten gegeben haben muss. Auf Spektrum.de befasst sich dieser Artikel mit den faszinierenden neuen Erkenntnissen aus der Forschung der Erdfrühgeschichte.
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