Es ist im Moment nur ein Verdacht, den eine Studie liefert. Eine bakterielle Infektion durch den Parodontitiserreger Porphyromonas gingivalis könnte der Auslöser von Alzheimer-Demenz sein.
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Bakterium löst Parodontose aus
Porphyromonas gingivalis ist ein Bakterium, welches Zahnfleischerkrankungen verursacht und als Auslöser von Parodontose gilt. Das Bakterium verursacht nicht nur schwere Entzündungen des Zahnbetts, welche unbehandelt bis zum Zahnausfall führen können. Laut Wikipedia wird auch die Mitwirkung bei kardiovaskulären und anderen systemischen Erkrankungen diskutiert.
Parodontitis und Alzheimer?
Inzwischen gibt es auch mehrere Studien, die einen einen engen Zusammenhang zwischen Parodontitis und einer Erkrankung an Morbus Alzheimer zeigen. Die Wikipedia zitiert eine Studie aus 2019, die für Aufsehen sorgte. Die Studienautoren konnten sowohl das Bakterium Porphyromonas gingivalis als auch seine Stoffwechselprodukte im Gehirn von Alzheimer-Patienten nachweisen. Im Gehirn von Alzheimer-Patienten laufen Entzündungsprozesse ab, die denen einer Infektion ähneln, so die Erkenntnis der Wissenschaft.
(Quelle: Pexels/Pixabay CC0 Lizenz)
Nun geht man davon aus, dass wichtige Stoffwechselprodukte von Porphyromonas gingivalis, die toxische Proteasen mit dem Namen Gingipain, für die Entzündungen im Gehirn verantwortlich sein können. In der neuen Studie ließ sich zeigen, dass die von den Bakterien freigesetzten Enzyme zum Absterben von Hirnzellen führen.
Im Labor konnten die Autoren in vitro (im Reagenzglas) und in vivo (am lebenden Objekt, hier Mäuse) zeigen, dass Gingipaine die Fähigkeit haben, die Struktur von Tau-Proteinen zu beeinflussen. Bei Mäusen konnte ein oral applizierter Proteaseinhibitor die Vermehrung der Erreger und die fortschreitende Neurodegeneration stoppen. Bei Interesse, auf wissenschaft-aktuell.de findet sich z.B. dieser deutschsprachige Artikel zum Thema.
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